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Harald Martenstein

© Britta Pedersen/dpa

Diskussion über Tätigkeit als Kolumnist: Harald Martenstein empfindet heftige Angriffe als "kreativitätsfördernd"

Angriffe aus der Leserschaft? Harald Martenstein ist das ganz recht - sie würden sogar "kreativitätsfördernd" wirken. Kollege Axel Hacke sieht das nicht so locker.

Für den Kolumnisten Harald Martenstein führen heftige Angriffe aus der Leserschaft „zu einem kreativitätsfördernden Anstieg meines Adrenalinpegels“. Das gesteht der Kolumnist im ZEITmagazin: „Insofern mag ich das sogar.“ Über Themen wie Political Correctness und Gender mache er sich lustig „weil sie großes komisches Potenzial haben. Die Naivität gewisser Weltbilder amüsiert mich“, so Martenstein, der auch eine Kolumne für den Tagesspiegel schreibt. Er müsse sich „als Journalist von heute mit den heutigen Tabus und den emotional besetzten Themen von heute auseinandersetzen“, weil diese den Alltag und die politischen Debatten bestimmen. „Ich mache mich nicht über die Vertriebenenverbände lustig. Auch nicht über Pegida. Die haben ja keinerlei Macht. Ich muss Leute aufs Korn nehmen, die mächtig sind und den Ton angeben.“

Martenstein schreibt seit Jahren eine Kolumne im ZEITmagazin, das wie der Tagesspiegel zur Dieter von Holtzbrinck Medien GmbH gehört. In der aktuellen Ausgabe diskutiert er mit seinem Kollegen Axel Hacke vom SZ-Magazin über die Tätigkeit des Kolumnisten. „Diese Adrenalinausschüttungen“, entgegnet Hacke, „muss ich nicht haben. Vielleicht bin ich dazu auch zu spielerisch veranlagt.

Ich finde es schön, mich einem Thema von der Seite, von oben, unten oder hinten zu nähern, jedenfalls irgendwie überraschend. Man kann in der Kolumne wunderbar das Große klein machen und das Kleine groß. Wenn ich über meine Familie geschrieben habe, ging es um die Frage: Was für Familien wollen wir eigentlich haben? Was für Eltern wollen wir sein?“ Anlass des Gesprächs der beiden Kolumnisten ist das kürzlich erschienene Buch Hackes: „Das kolumnistische Manifest“.

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