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Blick auf die Dächer der Hamburger Speicherstadt (vorne) und die Kräne der Containerterminals

© dpa/Daniel Reimann

Update

Entscheidung der Unesco: Hamburger Speicherstadt zählt jetzt zum Weltkulturerbe

Hamburg hat sein erstes Weltkulturerbe: Die Unesco hat die historische Speicherstadt und das Kontorhausviertel der Hansestadt in ihre begehrte Liste aufgenommen. Naumburg muss seinen Antrag überarbeiten und darf ihn neu einreichen.

Die Hamburger Speicherstadt und das Kontorhausviertel gehören jetzt zum Weltkulturerbe. Die Welterbekomitee der Unesco beschloss die Aufnahme am Sonntag bei ihrer Sitzung in Bonn. Die Delegierten der Konferenz der UN-Kulturorganisation applaudierten dazu. Es ist das erste Weltkulturerbe für Hamburg und die 40. Stätte in Deutschland.

Die Speicherstadt gilt als das größte zusammenhängende und einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt. Sie ist nach Unesco-Angaben bis heute in unveränderter historischer Gestaltung erhalten. Gebaut wurde sie zwischen 1885 und 1927 auf einer Inselgruppe in der Elbe. Sie besteht aus 15 Backsteinbauten in neogotischer Architektur. Die Lagerhäuser und kleine Nebengebäude sind durch Straßen, Wasserstraßen und Brücken miteinander verbunden.

Das benachbarte Kontorhausviertel mit den Büros des Hafens und der Schifffahrtsunternehmen wurde zwischen 1920 und 1940 erbaut. Es ist das erste Büroviertel in Europa. Berühmt ist das von Fritz Höger errichtete Chilehaus - mit seiner an einen Schiffsbug erinnernden Spitze. Mit den Fassaden aus dunkelrot bis violett gebrannten Backsteinen gilt es als eine Ikone des „Klinkerexpressionismus“.

„Wir fühlen uns so gerührt und so erfreut“, sagte die Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler direkt im Anschluss und bedankte sich bei den anderen Ländern für die Unterstützung.

Der Naumburger Dom wird zunächst nicht in die Welterbeliste aufgenommen, bekommt aber eine zweite Chance. Das Welterbekomitee lehnte die Aufnahme von Naumburger Dom und hochmittelalterlicher Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut ab. Aber die Antragsteller dürfen ihren Antrag überarbeiten und wieder einreichen. Die Region hatte auf diese Chance gehofft, nachdem eine Aufnahme in die Welterbeliste nach der Bewertung des Internationalen Denkmalrates ICOMOS eher unwahrscheinlich war. (dpa)

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