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Kultur: Es war einmal

Aufbau Verlagsgruppe kauft Andere Bibliothek

Im Fall der Insolvenz des Frankfurter Eichborn Verlags und seiner Zerschlagung gibt es überraschende Wendungen. Hatte man noch auf der Frankfurter Buchmesse fest damit gerechnet, von dem Verlag würde nicht mal mehr der Name bleiben, unterbreitete kurz darauf der Kölner Heftchenverlag Bastei Lübbe ein für den Insolvenzverwalter wie für den Eichborn-Gläubigerausschuss akzeptables Verkaufsangebot. Wenn alle Verträge unterschrieben sind, wird Eichborn neben dem Quadriga Verlag und den Jugendverlagen Baumhaus und Boje ein weiteres Imprint von Bastei Lübbe.

Und auch „Die Andere Bibliothek“, von der klar war, dass sie attraktiv und lukrativ genug ist, um eigenständig weiter zu existieren, hat nun ihren Käufer gefunden: Es ist der Berliner Aufbau Verlag von Matthias Koch, eben jener Verlag, der zunächst eine Kooperation mit Eichborn anstrebte, den Verlag auch nach der Insolvenz nach Berlin holen wollte, dann aber ein deutlich reduziertes Verkaufsangebot machte und keinen Zuschlag vom Insolvenzverwalter bekam.

Das bibliophile Filetstück des Eichborn Verlags aber kommt nun doch nach Berlin zu Aufbau, der Kauf gilt rückwirkend zum 1. November. Als eigenständiger Verlag soll die 1985 von Franz Greno gegründete und seit 1989 bei Eichborn erschienene Andere Bibliothek ins Aufbau-Haus einziehen und weiterhin pro Monat einen Band veröffentlichen. Herausgeber und Lektor bleibt der einstige DuMont-Programmleiter Christian Döring, der diesen Posten seit dem Frühjahr 2010 innehat, nachdem seinen Vorgängern Michael Naumann und Klaus Harprecht gekündigt worden war. Erster Band der Reihe unter Aufbau-Flagge wird Heinz Röllekes und Albert Schindehüttes Buch „Es war einmal. Die wahren Märchen der Brüder Grimm und wer sie ihnen erzählte“ sein. Von Eichborn bleibt jetzt nur noch die Biker-Comicreihe Motomania, für die ein Käufer gefunden werden muss. gbar

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