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Penélope Cruz

© mfa+

Film „Ma Ma“ mit Penélope Cruz: Koma, Krebs und die große Liebe

Julio Medem inszeniert in "Ma Ma" Penélope Cruz als Krebskranke zwischen Todesangst und Kampfeswille. Und dann wird sie auch noch von zwei Männern umkreist.

In den letzten Kinojahren hat sich ein eigenes Genre entwickelt, das den Umgang mit unheilbaren Erkrankungen zum dramaturgischen Ausgangspunkt nimmt und seine zumeist weiblichen Hauptfiguren aus der Perspektive des herannahenden Todes über die eigene Existenz reflektieren lässt. Gleich zweimal hat Julianne Moore in „Still Alice“ und „Freeheld“ die Rolle der Sterbenskranken übernommen. Hilary Swank gab die tapfere ALS-Patientin in „Das Glück an meiner Seite“, und Shailene Woodley spielte im zarten Alter von 23 Jahren in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ eine Leukämiekranke.

Nun ist Penélope Cruz an der Reihe. In „Ma Ma“ des spanischen Regisseurs Julio Medem („Lucia und der Sex“) gehört ihr jede Szene, ganz und gar. Und sie verleiht der Rolle der Magda, die als frisch getrennte alleinerziehende Mutter ihren Job verliert und Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium attestiert bekommt, allerhand emotionale Wucht – zwischen Todesangst, Kampfeswille und neu erwachender Lebenslust.

In "Ma Ma" regieren staubige Klischees

Leider gehört Medem zu den Regisseuren, die arg gottähnlich an der Schicksalsmühle drehen. Also wird Magda der schmucke Arturo (Luis Tosar), Talent Scout von Real Madrid, zur Seite gestellt, dem das Leben noch übler mitspielt. Bei einem Autounfall stirbt die Tochter und nach Wochen im Koma auch die Ehefrau. Der Trost, den Magda dem Witwer spendet, lässt sie über sich selbst hinauswachsen und Chemotherapie wie operative Eingriffe überstehen. Und es gibt noch einen zweiten Mann, der mit mondgleicher Verlässlichkeit um Magda kreist: Es ist der schöne Gynäkologe Julián (Asier Exteandia), der nicht nur medizinische Ratschläge, sondern auch herzzerreißende Gesänge am Krankenbett offeriert.

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Keine Frage, Julio Medem ist von den Filmen seines Landsmanns Pedro Almodóvar nicht unbeeinflusst geblieben. Während aber der Regieveteran in Filmen wie „Alles über meine Mutter“ oder „Volver“ die Lebenskraft seiner weiblichen Hauptfiguren in wilden, schrillen Farben zelebriert, regieren in „Ma Ma“ staubige, von einem unreflektierten Katholizismus geprägte Klischees. Und schon verwandelt sich die gebeutelte Mutterfigur zum matriarchalen Heiligenbildchen.

Cinema, Cinemaxx; OmU im Eiszeit, Filmkunst 66, Kulturbrauerei, Moviemento

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