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Ein Hörsaal der Universität Leipzig.

© dpa / picture alliance

Gender-Debatte um "Herr Professorin": Uni Leipzig will Protestschreiben wissenschaftlich untersuchen

Zahlreiche Protestschreiben hatte die Universität Leipzig erhalten, weil sie kürzlich beschlossen hatte, auf die Berufsbezeichnung "Professor" zu verzichten und künftig nur noch die Formulierung "Professorin" zu verwenden. Eben diese Schreiben will die Universität nun wissenschaftlich untersuchen.

Die Universität Leipzig wird die zahlreichen Protestschreiben gegen ihre neue „Professorinnen“-Sprachregelung wissenschaftlich untersuchen. „Damit bekommt die Sache einen akademischen Nutzen“, sagte die Uni-Rektorin Beate Schücking der Wochenzeitung "Die Zeit". Der Leipziger Germanist und Linguist Beat Siebenhaar werde die gesammelten Zuschriften sprachwissenschaftlich auswerten.

Der Erweiterte Senat der Hochschule hatte kürzlich beschlossen, in seiner Grundordnung auf die Verwendung männlicher Berufsbezeichnungen zu verzichten und in dem Dokument beispielsweise nur noch die Formulierung „Professorin“ für Lehrende beider Geschlechter zu verwenden. Daraufhin waren bei der Hochschule teils heftige Reaktionen eingegangen.

„Wir haben da offenbar einen wunden Punkt getroffen. Es ist die Furcht zu erkennen, da setzten sich nun die bösen gefährlichen Feministinnen durch“, sagte Schücking der ZEIT. „Ich finde es gut, wenn das Thema jetzt Öffentlichkeit bekommt. So eine kleine Provokation, das passt zu uns, zur Leipziger Uni-Kultur.“

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