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Brief von Franz Kafka an seine Verlobte Felice Bauer (hier aus dem Archiv von Reiner Stach).

© Thilo Rückeis

Nach jahrelangem Rechtsstreit: Kafkas Briefe gehen endgültig an Israels Nationalbibliothek

Ein langer Rechtsstreit ist vorbei: Die Briefe des Schriftstellers Franz Kafka gehen endgültig an Israels Nationalbibliothek.

Nach jahrelangem Rechtsstreit gehen wertvolle Briefe des Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) endgültig an Israels Nationalbibliothek. Dies entschied das Höchste Gericht in Jerusalem in letzter Instanz, wie die israelische Zeitung „Haaretz“ am Montag berichtete. Die Israelin Eva Hoffe scheiterte damit zum dritten Mal mit ihrer Darstellung, sie und ihre Nichten seien rechtmäßige Erbinnen des kostbaren Nachlasses des Schriftstellers Max Brod. Kafka hatte vor seinem Tod 1924 seinen Freund Brod gebeten, seine Werke zu verbrennen. Dieser brachte sie jedoch zur Veröffentlichung und Kafka und seine Bücher gelangten zu Weltruhm. Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten 1939 aus Prag nahm Brod in einem Koffer die Werke seines Freundes mit nach Palästina.

Nach Brods Tod 1968 ging der Nachlass an seine ehemalige Sekretärin Esther Hoffe. Sie verkaufte einen Teil der Texte, darunter das Roman-Manuskript „Der Prozess“, für etwa zwei Millionen Dollar. Einen anderen Teil bewahrte sie in Safes in Israel und der Schweiz auf. Nach ihrem Tod vererbte sie den Kulturschatz an ihre Töchter, von denen eine inzwischen gestorben ist. Das Gericht folgte jedoch auch in letzter Instanz dem Argument, Max Brod habe in seinem Testament verfügt, sein literarischer Nachlass solle an eine jüdische Bibliothek gehen. Brod habe nicht gewollt, „dass sein Nachlass an den Meistbietenden verkauft wird“, hieß es in dem Urteil. (dpa)

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