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Zu Protesten und gewalttätigen Vorfällen war es vor allem am Samstag auf der Buchmesse gekommen, unter anderem bei einer Podiumsdiskussion mit dem AfD-Mann Björn Höcke.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Nach Tumulten auf Frankfurter Buchmesse: Beleidigung und Körperverletzung: Polizei ermittelt weiter

Wer hat angefangen? Wer ist möglicher Straftäter? Die Polizei wertet Videoaufnahmen von den gewalttätigen Vorfällen zwischen rechts- und linksgerichteten Demonstranten aus.

Nach dem Ende der 69. Frankfurter Buchmesse dauern die Ermittlungen der Polizei zu gewalttätigen Vorfällen bei Veranstaltungen des rechtsgerichteten Antaios Verlags an. Vor allem am vergangenen Samstag war es zu Tumulten zwischen linksgerichteten Demonstranten und Anhängern der Neuen Rechten gekommen, anlässlich einer Podiumsdiskussion mit dem thüringischen AfD-Politiker Björn Höcke. Es sei „eine Vielzahl an Anzeigen“ eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch, vor allem gehe es um Beleidigung und Körperverletzung.

Eine Reihe von Videoaufzeichnungen werden zurzeit ausgewertet, um mögliche Straftäter zu identifizieren. Wann das abgeschlossen sei, lasse sich wegen der Materialmenge noch nicht sagen, so die Sprecherin. Auch könne noch nicht gesagt werden, wer die Auseinandersetzungen ausgelöst habe. Nach Auskunft von Liane Bednarz, Tagesspiegel-Kolumnistin und Expertin für den Rechtspopulismus, war die Eskalation vor allem von linken Demonstranten ausgegangen.

Nach den Tumulten bei den Veranstaltungen in Halle 4, die von der Polizei geschlichtet werden mussten, war den Veranstaltern der Frankfurter Buchmesse vorgeworfen worden, Antaios und der Neuen Rechten mit einem Stand eine Plattform gegeben zu haben. Die Messe hatte ihre Entscheidung mit dem Verweis auf die Bedeutung der Meinungsfreiheit gerade für die Literatur verteidigt. Die antirassistische Amadeu Antonio Stiftung, deren Stand bewusst schräg gegenüber von Antaios platziert worden war, monierte daraufhin, dass die Messe die Auftritte der Rechten nicht selber mehr kritisiert habe. Die Auseinandersetzung hätte nicht einfach an die Amadeu Antonio Stiftung delegiert werden dürfen, sagte Geschäftsführer Timo Reinfrank dem Tagesspiegel. dpa/Tsp

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