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Neue Aufgabe: Christian Wulff wird neuer Namenspatron des Prestigeprojektes BER.

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Satire: Irrer Flughafen-Wahnsinn!: BER wird in "Christian-Wulff-Flughafen" umbenannt

Neuer Ärger um den Großflughafen in Berlin: Der Aufsichtsrat möchte den BER gerne in "Christian-Wulff-Flughafen" umbenennen. Doch es regt sich Widerstand. Und andere Anwärter stehen schon in den Startlöchern.

Der Aufsichtsrat der Berliner Flughafengesellschaft hat sich auf einen neuen Namen für den zukünftigen Großflughafen BER geeinigt. Nach Informationen des Wahnsinns! soll das Berliner Großprojekt nach seiner Eröffnung den Beinamen „Christian Wulff“, benannt nach dem zukünftigen Ex-Mann der PR-Referentin Bettina Wulff, bekommen. Ursprünglich sollte der Flughafen den Namen „Berlin Brandenburg Willy Brandt“, tragen. Mit der überraschenden Namensänderung reagierte der Aufsichtsrat auf eine drohende Klage der Angehörigen Willy Brandts. Sie hatten geltend gemacht, dass das Namensrecht der Flughafengesellschaft am ehemaligen Berliner Bürgermeister und Bundeskanzler noch in diesem Jahr auslaufe. „Eine teure Lizenzverlängerung wollten wir den Berlinerinnen und Berlinern in der derzeitigen finanziellen Lage schlicht nicht zumuten.“, erklärte Klaus Wowereit auf Nachfrage. Am Sonntag hatte Wowereit deshalb erstmals Konsequenzen gezogen und seinen Platz als Aufsichtsratsvorsitzender geräumt.

Der neue Chef, Matthias Platzeck, will mit der schnellen Umbenennung nun Führungsstärke beweisen: „Ich freue mich, dass mit Christian Wulff ein Politiker gefunden ist, dessen Namen dieser Flughafen, diese Erfolgsgeschichte, auch verdient.“, so Platzeck.

Wulff selbst zeigte sich geehrt. Dem „Großburgwedeler Tagblatt“, sagte Wulff, er nehme seine „neue Aufgabe sehr ernst.“ Er setze sich aktiv dafür ein, dass das Projekt nun schnell verwirklicht werde. Dem Zeitungsbericht zufolge soll er sogar angeboten haben, Kredite zu günstigen Konditionen zu vermitteln, um die finanzielle Notlage der Flughafengesellschaft zu mindern.

Aus internen Papieren der Aufsichtsratssitzung geht außerdem hervor, dass noch weitere Persönlichkeiten für die Namensgebung im Gespräch waren.

Max Schautzer (rechts) , Moderator der erfolgreichen ARD-Sendung "Pleiten, Pech und Pannen", lehnte eine Nominierung als Namenspatron des BER kategorisch ab. Schade.
Max Schautzer (rechts) , Moderator der erfolgreichen ARD-Sendung "Pleiten, Pech und Pannen", lehnte eine Nominierung als Namenspatron des BER kategorisch ab. Schade.

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Darunter etwa FDP-Chef Phillip Rößler und der Berliner Wohltäter Harald Ehlert. Die Umbenennung in „Max-Schautzer-International“ scheiterte in letzter Sekunde am Widerstand der ARD.

Doch nicht allen passt die plötzliche Umbenennung. Die Bürgerinitiative „Willy-Brandtschutz“ setzt sich weiter für Willy Brandt als Namensvetter des Prestigeprojektes ein. In einem offenen Brief an den Aufsichtsrat schrieb die Initiative, der Name des Ex-Bundeskanzlers sei „näher mit der Geschichte des Flughafens verknüpft denn je“.

Kritiker bemängeln an der neuen Namensgebung zudem, dass mit Christian Wulff nun noch zu Lebzeiten ein Politiker als Namensgeber derart geehrt würde. BER-Chefplaner Horst Amann hält diese Bedenken für überzogen. Dem Wahnsinn! sagte er:

„Ich möchte mich derzeit nicht darauf festlegen, ob ein Eröffnungstermin zu Lebzeiten von Christian Wulff gehalten werden kann." (McL)

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