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Sir George Martin 2008 bei der Grammy-Verleihung.

© Lucy Nicholson/Reuters

The Beatles: Beatles-Produzent George Martin ist tot

Er war maßgeblich am Aufstieg der Beatles beteiligt und prägte ihren Sound. Nun ist der legendäre Produzent George Martin im Alter von 90 Jahren gestorben.

Der britische Musikproduzent Sir George Martin, legendärer Produzent der Beatles, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Management dem Sender CNN. Auch Ex-Beatle Ringo Starr gab die Nachricht über Twitter bekannt. „Thank you for all your love and kindness", twitterte Starr und postete ein Bild der vier Musiker mit ihrem Produzenten. Martin wurde auch der "fünfte Beatle" genannt, ein Adelstitel, den der auch mit dem Beatles-Manager Brian Epstein teilte.

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George Martin kam 1926 in London zur Welt, er brachte sich selbst das Klavierspielen bei. Zunächst strebte er eine Karriere als Pilot an, war bei der Royal Navy, musste im Zweiten Weltkrieg aber nicht an die Front. Im Anschluss an seine Armeezeit studierte er 1947 an der  Guildhall School of Music, wo er auch eine Oboen-Ausbildung erhielt. In den fünfziger Jahren produzierte er Jazz- und Comedyplatten für das EMI-Label Parlaphone, wo er schließlich zum Chef der Kreativabteilung aufstieg.

Auf "St. Pepper" ließ er die Bänder rückwärts laufen

Im Jahr 1962 lernte er Beatles-Manager Brian Epstein kennen, der ihm Probeaufnahmen der Gruppe gab. Martin nahm die Band um John Lennon unter Vertrag, wurde zu ihrem Stammproduzenten, Arrangeur und Mentor. Sein Einfluss auf den Sound der Beatles ist unüberhörbar. So stammen etwa die Streichquartett-Begleitung von "Yesterday" und der Horn-Part in "For No One" von ihm. Auch die psychedelischen Meisterwerke "St. Pepper's Lonley Heart Club Band" und "Magical Mystery Train" aus dem Jahr 1967 waren maßgeblich von George Martins Soundeffekten geprägt und den raffiniert geschichteten Spuren, die er auch mal rückwärts laufen ließ.

Paul McCartney trauert um seinen väterlichen Freund

Ex-Beatle Paul McCartney schreibt in einem aktuellen Facebook-Eintrag, dass George Martin für ihn wie ein zweiter Vater gewesen sei und ein "wahrer Gentleman". Der Musiker erinnert sich in dem langen Post speziell an die Studioarbeit zu "Yesterday". Die Idee mit den Streichern habe ihm zunächst gar nicht gefallen: "Oh nein, George, wir sind eine Rockband", habe er gesagt. Doch er ließ sich auf Martins Vorschlag ein, es einfach mal zu probieren und es wieder zu streichen, wenn es nicht funktioniert hätte. Bald war McCartney überzeugt: "Als wir das Streichquartett im Abbey Road Studio aufnahmen, war es so aufregend zu wissen, dass seine Idee richtig war, dass ich wochenlang herumlief und den Leuten davon erzählte", schreibt er.

George Martin produzierte auch "Candle In The Wind"

Bis auf "Let It Be" war George Martin an allen Beatles-Alben beteiligt. Nach dem Ende der Gruppe 1970 verließ er die EMI und arbeitete mit zahlreichen weiteren Künstlern wie  Jeff Beck, Gerry and the Pacemakers, Kate Bush, America, Cheap Trick und Celine Dion. Ex-Beatles-Drummer Ringo Starr engagierte ihn für ein Album mit Standards aus den Dreißigern und Paul McCartney für den James Bond-Soundtrack "Live And Let Die".

Einen Riesenerfolg hatte er noch einmal 1997 mit der von ihm produzierten zweiten Version von Elton Johns "Candle In The Wind". Das Lady Diana gewidmete Stück wurde zur bestverkauften Pop-Single der Geschichte. Auch Elton John zeigte sich in einem Tweet bestürzt über den Tod von Martin, den er auf Twitter einen "reizenden, brillanten Mann" nannte.

1998 ging George Martin in den Ruhestand.

Der britische Premier David Cameron würdigte Martin als einen "Giganten der Musik", der mit den Beatles die "dauerhafteste Popmusik der Welt" geschaffen habe.

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Lesen Sie hier noch einmal einen Auszug aus den Memoiren George Martins "Es begann in der Abbey Road", die 2013 auf Deutsch erschienen sind. (dpa, Tsp)

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