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Wowereit und die A100: Mit dem Autobahnausbau in den Wahlkampf

Der Ausbau der A 100 werde natürlich Thema im nächsten Wahlkampf sein, heißt es aus dem Berliner Senat. Angst vor Protesten wie gegen "Stuttgart 21" hat Klaus Wowereit nicht - anders als die Linke.

Klaus Wowereit hat sich öffentlich hinter den Autobahnausbau gestellt und damit klar gemacht, dass das Thema auch für den Wahlkampf wichtig ist. "Natürlich spielt die A 100 eine Rolle im Wahlkampf", sagte Senatssprecher Richard Meng zu Tagesspiegel.de. "Wir wollen die Autobahn immer noch bauen. Wir haben den abschließenden Baubeschluss verschoben, doch die Planungsarbeiten laufen weiter wie geplant."

Der Baubeschluss werde nach der Abgeordnetenhaus-Wahl erfolgen. Berlin wählt im September 2011. Dann könne und müsse sich die frisch gewählte Berliner Regierung zu dem Projekt bekennen. Aus diesem Grund werde es sicher Diskussionen dazu im Wahlkampf geben. "Der Bau kann sowieso nicht vor Herbst 2011 beginnen", sagte Meng, deshalb mache es keinen Sinn, den Beschluss noch vor der Wahl zu fassen.

Angst vor Protesten wie gegen Stuttgart 21, wie sie die Linken befürchten, hat der Senatssprecher nicht. Die "Berliner Morgenpost" hatte Jutta Matuschek, die verkehrspolitische Sprecherin der Linken, mit dem Satz zitiert: "Wir wollen kein Stuttgart 21 - Augen zu und durch."

"Es geht um drei Kilometer Straße, das wird nicht die ganze Stadt aufmischen", sagte dagegen der Senatssprecher. "Die Projekte sind überhaupt nicht vergleichbar, abgesehen davon, dass sie langfristig geplant sind" Der Ausbau der A100 sei kein Großprojekt wie in Stuttgart und sei viel weniger emotional. "Wer protestiert denn dagegen? Ein paar hundert Leute." Es gebe auch viele Befürworter, vor allem die Wirtschaft "Ich glaube, dass die Mehrheit der Berliner hinter dem Projekt steht", sagte Meng. Wenn es ihnen nicht sogar gleichgültig sei.

Dennoch sei das Thema natürlich wichtig im Wahlkampf. Da würden die Berliner natürlich auch über das Projekt Ausbau A 100 mitabstimmen. Theoretisch könne der Bau nach der Wahl immer noch abgesagt werden. "Doch wir halten die Straße für sinnvoll", macht Meng klar.

Janina Guthke

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