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PID: CDU im Disput

Nun kommt die CDU also doch nicht um ihren großen Ethikdisput herum. Die Oberen hätten das Thema Präimplantationsdiagnostik gern von ihrem Parteitag ferngehalten. Doch die Debatte ist schon viel zu fortgeschritten und grundsätzlich, um sie taktisch noch kanalisieren zu können.

Den Verbotsbefürwortern ist es tiefes Bedürfnis, ihre Sorge artikulieren und die Parteifreunde öffentlich auffordern zu können, „einer Aufweichung des Embryonenschutzes alsbald entgegenzutreten“. Und die anderen, die in der frühen Untersuchung auf Gendefekte und der möglichen Embryonenaussortierung einen Segen für betroffene Paare sehen, müssen entsprechend gegenhalten. Besonders pikant wird die Debatte dadurch, dass auf der einen Seite die Kanzlerin, auf der anderen ihre als mögliche Nachfolgerin gehandelte Arbeitsministerin steht. Heißt das nun: alt gegen jung, konservativ gegen fortschrittlich? Keineswegs. Für Lagerzuweisungen eignet sich das Thema ebenso wenig wie für eine Inbeschlagnahme des „Christlichen“ – wie die Kirchen mit ihrer unterschiedlichen Positionierung gezeigt haben. So leicht kann es sich hier keiner machen. Es muss ernsthaft gestritten werden. Auch und gerade in der CDU.

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