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Der Ex-Chef von Gruner + Jahr will in den Bundestag: Bernd Buchholz: „Die FDP wird sauber drin sein“

Bernd Buchholz war Chef von Gruner + Jahr, dem großen Hamburger Presseverlag. Jetzt will er zurück zu seinen Wurzeln - und an der Seite von Wolfgang Kubicki in den Bundestag.

Eigentlich hätte sich Bernd Buchholz jetzt in Ruhe seinen Hobbys widmen können. Golf spielen, beispielsweise. Oder Motorrad fahren. Immerhin soll er mit einem zweistelligen Millionenbetrag abgefunden worden sein, als er im September als Vorstandschef des Verlags Gruner + Jahr („Stern“, „Brigitte“) gehen musste. Doch Buchholz ist erst 51, von Ruhe will er noch längst nichts wissen. Der Ex-Medienmanager will nun für die FDP in den Bundestag einziehen – und die Chancen, dass das klappt, sind jetzt gestiegen.

Beim Parteitag der Liberalen in Schleswig-Holstein hat Buchholz am Wochenende Listenplatz zwei errungen, hinter Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki, mit dem er ein enges Vertrauensverhältnis pflegt. Mit 100:97 Stimmen setzte sich Buchholz im zweiten Wahlgang gegen den Bundestagsabgeordneten Sebastian Blumenthal durch. Der Einzug ins Parlament gilt damit als wahrscheinlich – sofern seine Partei die Fünf-Prozent-Hürde knackt. „Ich bin ziemlich sicher, dass die FDP bei der Bundestagswahl sauber drin sein wird“, sagte Buchholz, der in Berlin geboren wurde und heute in Ahrensburg im Kreis Stormarn lebt, dem Tagesspiegel.

Seine Nominierung ist wohl eines der interessantesten politischen Comebacks des Jahres. Bereits vor 17 Jahren saß Buchholz für die FDP im Kieler Landtag. Dort machte er sich unter anderem als Mitglied im „Schubladen-Untersuchungsausschuss“ zur Barschel-Affäre einen Namen. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um wieder in die Politik zurückzukehren. Denn nach fast 17 Jahren bei Gruner + Jahr ist es schwer vorstellbar, mich quasi auf der anderen Straßenseite zu engagieren. Da ziehe ich lieber einen klaren Schnitt“, sagt er. Er will sich der Wirtschafts- und Energiepolitik widmen, ebenso – Buchholz ist promovierter Jurist – der Innen- und Rechtspolitik: „Gerade weil ich aus der Wirtschaft komme, liegt mir ganz besonders daran, dass die FDP nicht nur als Wirtschaftspartei mit einigen angehängten Extras gesehen wird.“

Dass er lange in der Wirtschaft tätig war, sieht Buchholz als Vorteil: „Es gibt im Parlament viele, die über Wirtschaft reden, aber selbst wenig unternehmerische Erfahrung haben. Ich möchte mich da einbringen und ein Beispiel dafür sein, dass man Politik nicht nur kritisieren, sondern sich auch selbst politisch engagieren sollte.“ Jetzt will er sich in den Wahlkampf stürzen. Und sicherlich einige Wahlkreise mit dem Motorrad abklappern.

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