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EU und Deutschland in der Krise: Händel statt Handel

Da zieht ein Megakonflikt auf. Das hat die Haushaltsrede von Finanzminister Schäuble in nahezu dramatischer Weise aufgezeigt.

Es ist zum einen der Konflikt mit den Staaten Europas, die gegenwärtig in einer Krise stecken, die bis an ihre Grundfesten heranreicht. Und auch an die EU-Europas. Iren, Griechen, Portugiesen, demnächst Spanier, alle werden sie die Deutschen mindestens mitverantwortlich machen für ihre Lage: weil die der EU ihren Sparkurs aufzwingen, anstatt als Konjunkturlokomotive zu dienen. Konsumieren, investieren, alles das wird von der stärksten Wirtschaftsnation in Europa erwartet, die so gut – mit Wachstum – aus der weltweiten Krise herausgekommen ist. Das erwarten zum anderen auch die USA. Schon der G-20-Gipfel ist ja nur haarscharf am Eklat vorbeigekommen. Die Regierung Obama will sich genauso wenig wie die Europäer von der Regierung Merkel ihr Handeln vorschreiben lassen; vielmehr sollen die Deutschen ihre Handelsüberschüsse gewissermaßen sozialisieren. Und im Hintergrund wartet Frankreich auf die nächste Gelegenheit, mit Deutschland Händel anzufangen. Merkel und Co. könnten in nie gekannter Weise isoliert werden. Mal sehen, wer bei dem Druck die besten Nerven hat. cas

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