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Sieht so die Zukunft aus? Die Oculus Brillen wurden auf der IFA präsentiert.

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Die Hits der IFA 2014: Home, smart Home

Per Smartphone soll man künftig den ganzen Haushalt steuern können. Was auf der einen Seite praktisch klingt, ermöglicht dem Hersteller, ein genaues Verhaltensmodell der Nutzer zu erstellen.

Letzte Woche präsentierten sich Aussteller auf der Internationalen Funkausstellung 2014, um globale Impulse zu setzen, Zuschauer und potentielle Kaufkräfte zu überzeugen. Hohe Nachfrage gab es vor allem dort, wo man Haushaltsgeräte mobil steuern und mit Unterhaltungselektronik vernetzen kann, etwa bei Haushaltsgeräten von Samsung, AEG und Miele, die man über Fernseher-, Tablet- sowie Smartphone-App steuern kann.

Waschgänge können bei der neuen Samsung-Waschmaschine aus weiter Entfernung gesteuert werden, was Haushaltstätigkeiten effizienter macht und Energie sparen hilft. Der Berliner Anbieter Kieback & Peter hat beispielsweise das Thermostat en:key entwickelt, das die Heizung um vier Grad herunterfährt, wenn sich keine Person im Raum befindet. Das spart Energie und Kosten und ist sehr innovativ, da der Heizungsregler selbst keine Batterien benötigt, sondern seine Energie aus dem Temperaturunterschied zwischen Heizung und Raumluft gewinnt.

Gigaset bringt ein Sicherheitssystem auf den Markt, das aus Türsensor, Bewegungsmelder und Basisstation besteht. Die Handy-App meldet, wenn sich Türen öffnen und schließen, und löst Alarm auf dem Handy aus, wenn die Haustür gewaltsam aufgebrochen wird. Doch auch sicherheitstechnische Lücken entstehen beim Smart Home, denn viele der Funktionen werden über Internetsteuerung des jeweiligen Anbieters umgesetzt.

"Ein großes Problem isti, dass der Kunde dabei gläsern wird", sagt Johanna Kardel vom Verbraucherzentrale-Bundesverband in Berlin. Der Hersteller erhält viele Informationen über den Verbraucher. Er kann sehen, wann man zu Hause ist und welche Essgewohnheiten man hat. Jeder muss selbst entscheiden, ob er für die Freiheit technischer Neuerungen Sicherheit und Privatsphäre einbüßen will.

Nie wieder Zoff um´s TV-Programm - Auf der nächsten Seite findet ihr die weiteren Neuheiten der IFA

Sieht so die Zukunft aus? Die Oculus Brillen wurden auf der IFA präsentiert.
Sieht so die Zukunft aus? Die Oculus Brillen wurden auf der IFA präsentiert.

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Wer allerdings zu Hause auf der Couch öfter mal eine Familienfehde anzettelt, weil ein Familienmitglied anderen Sendern zugeneigt ist, der konnte auf der IFA eine interessante Entdeckung machen: Ein Fernseher, der zwei Sender gleichzeitig zeigt. Wobei es allerdings noch einen kleinen Haken gibt: Um auf dem Bildschirm etwas erkennen zu können, muss man bestimmte Brillen aufsetzen.

Das Kontrollgerät am Handgelenk

Bei den Smart Watches hat mich vor allem die Smart Watch 3 von Sony überzeugt, die diesmal auf das eigene Betriebssystem verzichtete und stattdessen auf Adroid Wear OS umgestiegen ist. Smart Watches dienen dazu, Puls und Herzfrequenz zu messen, Laufstrecken zu analysieren und Telefonate zu ermöglichen. Die Daten können per App auf Smartphone oder Tablett transferiert und ausgewertet werden. Sie wird voraussichtlich 219 Euro kosten.

Amazons Fire Phone

Amazon nutzte die IFA als Plattform zur Ankündigung des ersten eigenen Smartphones, des Amazon Fire Phone, für den deutschen Markt. Exklusiver Partner wird die Telekom sein.

Die Besonderheit bei der Bedienung des Fire Phone besteht darin, dass durch vier Infrarot-Kameras auf der Vorderseite errechnet wird, wo sich die Augen des Nutzers befinden. Das Smartphone passt das Dargestellte so an, dass beim Bewegen ein 3D-Effekt entsteht. Auch durch Gestensteuerung zeigt sich der Hersteller innovativ: Mit Kopfbewegungen kann der Nutzer scrollen oder sich durch Bildergalerien klicken, und mit Kipp-Bewegungen können Menüs ausgeklappt werden. Doch natürlich versucht der Hersteller auch, die Fire-Phone-Besitzer durch den Scanner Firefly im Online-Shop von Amazon zum Kaufen zu animieren. Bei diesem muss man nur einen Gegenstand fotografieren, das passende Produkt wird einem im Online-Shop angezeigt, und innerhalb von vier Klicks hat man die Ware gekauft.

Oculus Brille

Für die künftigen Samsung-Galaxy-Note-4-Besitzer unter euch ist es zweifellos wichtig zu wissen, dass Samsung auch auf den Zug der Virtual Reality aufgesprungen ist und das Brillen-Modell Samsung Gear VR herausgebracht hat, bei dem Oculus weiterhin die Linsen produziert. Es ist durch Gestensteuerung bedienbar und versetzt einen in eine virtuelle Welt, wenn man sein Galaxy Note 4 in das Gear VR eingesetzt hat. Das Konzept unterscheidet sich also von der Original Oculus-Brille, die in erster Linie bei Computer-Spielen eingesetzt werden soll.

Bei einem solchen Ausmaß an Innovationen wie bei der IFA, manche davon völlig neu und überraschend, ist es nicht verwunderlich, dass mehr als 240 000 Besucher die Messe besuchten und die Aussteller Geschäftsabschlüsse in einer Gesamthöhe von 4,25 Milliarden Euro verzeichneten.

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Lena Skrotzki

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