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Meinung: „Der letzte aus der alten Garde“

Er war ein schelmischer, wütender Melancholiker. Er war mutig, fürchtete nichts und niemanden.

Er war ein schelmischer, wütender Melancholiker. Er war mutig, fürchtete nichts und niemanden. Auf einzigartige Weise verband er das Rasiermesser des Analytikers mit der Beobachtungsgabe des Poeten. Am Mittwoch starb in Moskau der sowjetische Dissident, russische Philosoph und Schriftsteller Alexander Sinowjew. Im Westen war der Kritiker des Kommunismus durch seine ins Ausland geschmuggelte satirische Erzählung „Gähnende Höhen“ bekannt geworden. 1978 wurde er vom Kreml ausgebürgert. Anschließend lebte er mehr als 20 Jahre in München. 1994 kehrte Sinowjew fast zeitgleich mit dem Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn erstmals wieder nach Russland zurück. Fünf Jahre später zog er ganz nach Moskau. Dort hielt er noch einige Jahre lang Vorlesungen an der philosophischen Fakultät der Lomonossow-Universität.

Der obige Text ist dem inzwischen vergriffenen Buch „Wir und der Westen“ entnommen (Ins Deutsche übersetzt von Wera Rathfelder, 1983 im Diogenes-Verlag, Zürich, erschienen). Tsp

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