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Brauchen Sie dieses Jahr gar nicht erst nachhause schleppen: Nadelgehölz.

© dpa

Nahender Weltuntergang: Weihnachtsbaum lohnt nicht mehr

Der Maya-Kalender kann so Unrecht nicht haben mit seinem prophezeiten Weltuntergangsszenario, wenn Silvio Berlusconi mit dem Rückkehr an die Macht droht. Da braucht es also auch keinen Weihnachtsbaum mehr.

Unglücklicherweise haben die Maya nur sehr wenig Informationen darüber hinterlassen, wie das Ende der Welt am übernächsten Freitag genau ablaufen wird. Die Vorbereitungen der Deutschen Bahn sind zwar weit gediehen – aber ob das reicht, die himmlischen Posaunen auf allen Kontinenten so richtig loströten zu lassen, wird man bezweifeln dürfen. Mancher Prophet nimmt an, dass es einfach morgens nicht mehr hell wird, manch anderer erwartet, dass plötzlich die Uhren stehen bleiben oder die Erde das unablässige Drehen in eine Richtung nach so vielen Milliarden Jahren satt hat. Mal andersrum, huii, das wäre in der Tat lustig.

Eine gewisse Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass der große, göttlich allumfassende Knall eher ausbleibt, so was ist schließlich gar nicht mehr finanzierbar heute. Stattdessen könnte sich der Weltuntergang als Folge minimaler Ereignisse manifestieren, die einzeln kaum ins Gewicht fallen, aber kostengünstig und verteufelt wirksam sind.

So warnt die australische Polizei gegenwärtig davor, die Stadt Mildura mithilfe des Navigationssystems im neuen iPhone anzusteuern. Denn das schickt seine Opfer in einen abgelegenen Nationalpark: kein Mildura weit und breit, dagegen 45 Grad Hitze ohne Wasser und Verpflegung, und als Draufgabe allerhand apokalyptisches Gezücht. Ein Mann ist deshalb schon 24 Stunden lang zu Fuß herumgeirrt; er wird vermutlich zu Samsung oder Sony wechseln.

Gut: Bei Apple hat man Fehler im Kartenwerk zugegeben und den Verantwortlichen rausgeworfen, es spricht also vieles dafür, dass es sich um einen normalen Vorgang handelt. Aber wenn nicht? Warten wir die nächsten Tage ab. Wird es zu verstärkten Schneefällen kommen, bricht sibirische Kälte aus?

Oder, schlimmer noch: Wird Silvio Berlusconi mit der Rückkehr an die Macht in Italien drohen? Ernennt die SPD Peer Steinbrück zum Kanzlerkandidaten? Zerstört ein gewisser Messi Gerd Müllers eisernen Torrekord? All das können Bausteine zu einer schleichenden Apokalypse sein, die das Leben, wie wir es kannten, am Ende nur noch als rauchende Ruine zurücklässt.

Bitte? Alles schon passiert? Ja, so nahe ist das Ende des Maya-Kalenders. Es lohnt sich wirklich nicht mehr, noch einen Weihnachtsbaum zu kaufen.

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