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Klaus Böger.

© p-a/dpa

Olympia-Bewerbung: Klaus Böger: Berlins wichtigster Olympia-Werber

Klaus Böger, der Präsident des Landessportbunds Berlin, ist derzeit der wohl engagierteste Kämpfer für Olympische Spiele in Berlin. Ein Porträt.

Einen Koch, einen Komiker und einen Krankenhauschef hat Berlins Olympiabewerbung seit dieser Woche als neue Botschafter. Aber ob Berlin im nächsten Jahr als deutscher Kandidat für die Spiele ausgewählt wird, hängt dann doch mehr von einem anderen Mann ab: Klaus Böger, der Präsident des Landessportbunds Berlin (LSB), ist derzeit der wohl engagierteste Werber für die Spiele. Es ist für den ehemaligen Senator ein politisches Comeback.

Plötzlich hat Böger eine Führungsaufgabe

Weil Berlins Sportsenator Frank Henkel mit dem Görlitzer Park und anderen innenpolitischen Themen belastet ist und sich Michael Müller als nächster Regierender Bürgermeister gut überlegen wird, wie intensiv er sich in den olympischen Wettkampf stürzt, bleibt das Spielfeld offen für andere. Vor allem für Böger. 2009 hatte der ehemalige Sportsenator sich zum LSB-Präsidenten wählen lassen. Damals war das ein repräsentativer Job mit mittelmäßigem politischen Gewicht. Jetzt ist es eine Führungsaufgabe, in der es nicht mehr nur um Sport geht, sondern auch um Stadtentwicklung.

„Das Olympische Dorf wird ein Modellprojekt für das Bauen im 21. Jahrhundert“, sagt Böger etwa. „Wir haben schon eine gute Sport-Infrastruktur. Wir wollen aber eine noch bessere.“ Für ihn hängt an dieser Frage auch die Zustimmung der Bevölkerung. „Wir müssen glaubhaft machen, dass mit Olympia auch für den allgemeinen Sport mehr geht.“ Dass also von den Spielen marode Schulturnhallen profitieren könnten. „Wenn ich noch mal politische Verantwortung hätte, würde ich nie veranlassen, dass bei der Reinigung von Sportanlagen gespart würde.“

In der nächsten Woche wird Böger beim DOSB für Berlin werben

Doch politische Verantwortung ist dem 69-jährigen SPD-Mitglied mit Olympia wieder zugefallen, gerade auch angesichts des Übergangs im Berliner Senat. Und wie damals als Politiker muss er nun zum einen die Bevölkerung für seine Idee gewinnen, zum anderen wichtige Gremien überzeugen. Zunächst einmal das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), damit es nicht Hamburg vorzieht. In der nächsten Woche wird Böger dafür die Mitgliederversammlung des DOSB in Dresden nutzen.

Drei bis vier volle Arbeitstage gingen gerade für Olympia drauf. „Da steckt schon Herzblut drin“, sagt Klaus Böger. „Wenn ich bei Olympia im Stadion war“, ob in Barcelona, Sydney oder London, „hatte ich immer das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Dass uns eben doch mehr verbindet als trennt.“

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