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Gastkommentar: Radio Paradiso muss weiter senden

Warum Berlins Medienvielfalt bewahrt bleiben sollte.

Berlin hat eine einzigartige Vielfalt an Radiosendern. Jeder findet hier das für ihn passende Angebot. Seit 14 Jahren gibt es mit Radio Paradiso auch einen christlich geprägten Sender in der Hauptstadt. Er ist wichtig, denn wir leben in einem Land, das in christlichen Werten und christlicher Tradition wurzelt. Das sollte sich auch in der Medienlandschaft widerspiegeln. Das private Radio Paradiso ist eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und Information. Die 22 000 Hörer, die pro Stunde einschalten, sind der Beweis. Der Sender hat einen festen Platz in der Berliner Medienlandschaft. So sollte es bleiben.

Die angekündigte Entscheidung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB), nun gerade diesem Sender nach 14 Jahren die Sendelizenz zu entziehen, halte ich für falsch. Die Aussage der Medienanstalt, die Lizenz müsse zur Wahrung eines vielfältigen Programmangebots an einen anderen Sender vergeben werden, überzeugt nicht. Gerade weil es nur einen christlich geprägten Sender gibt, müsste dieser erhalten bleiben. Im letzten Jahr ist nach Aussagen des Senders der christliche Wortanteil deutlich gestiegen. In einer Zeit, in der wir stärker als je zuvor um Werte ringen, die unserer Gesellschaft zugrunde liegen, wäre es ein schlechtes Signal, einem christlich orientierten Sender keinen Platz mehr zu geben.

Der rot-rote Senat betont die Multikulturalität der Stadt. Dabei muss aber dann auch den Christen Raum zur Entfaltung gegeben werden. Dieser ist schon in den vergangenen Jahren immer wieder beschnitten worden. Man denke nur an die massive Bekämpfung der Einführung des Religionsunterrichtes als Wahlpflichtfach an den Berliner Schulen. Die Förderung von Multikulturalität auf der einen Seite und die Missachtung der christlichen Kultur auf der anderen Seite passen nicht zusammen.

Auch das von der Medienanstalt gewählte Verfahren ist fragwürdig. Die Radiosender haben ein Recht auf eine verlässliche und transparente Begleitung. Die Landesmedienanstalten in Deutschland, die über die Vergabe von Rundfunklizenzen und deren Verlängerung wachen, haben die Pflicht, auf die Vielfalt auf dem Radiomarkt zu achten. Es ist seit Jahren sinnvolle Praxis, vor der Nichtverlängerung einer Sendeerlaubnis das Gespräch mit den betroffenen Radiomachern zu suchen. Das hat es bei Radio Paradiso nicht gegeben.

Bei der angekündigten Entscheidung gegen Radio Paradiso kann es nicht bleiben. Es geht hier auch um ein Zeichen des Respekts für unsere christlich-abendländische Tradition.

Der Autor ist Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

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