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Brennende Kinderwagen: Zündstoff im Hausflur

Immer wieder brennen Kinderwagen in Berliner Hausfluren - zum Teil mit tödlichen Folgen. Die Vermieter sollten Abstellräume in Hinterhöfen einrichten oder Rauchmelder einbauen.

Wir stellen auch unsere Kinderwagen im Hausflur ab. Mit den zwei Kleinen an der Hand fehlt die Kraft, auch noch die Wagen in den vierten Stock zu wuchten. Der Flur unseres Altbaus ist mit Holzpaneelen verziert. Bester Brennstoff ist das, die hübsch gedrechselten Treppengeländer ebenfalls.

Nicht auszudenken, was passiert, wenn jemand sein Feuerzeug an den Buggy hält. Drei Mal ist das in Berlin in dieser Woche geschehen. Sonst nichts wirklich Ungewöhnliches, sagt die Feuerwehr. Sie rückt mindestens ein Mal wöchentlich aus, um Kinderwagen zu löschen. Aber die drei Todesopfer machen den Fall zur Tragödie – der man längst hätte vorbeugen können, ja müssen.

Hinterhöfe gibt es in fast jedem Berliner Block. Dort ist Platz genug für einen Verschlag, der Kinderwagen vor Witterung und Dieben schützt. Eine Alternative ist der Einbau von Rauchmeldern. Denn im Rauch und nicht erst in den Flammen kommen die meisten Brandopfer zu Tode. Ein frühzeitiger Alarm kann dies verhindern. Weil die meisten Richter urteilen, es sei das gute Recht von Mietern, ihre Wagen im Flur abzustellen, erlauben wir uns den Schluss: Vermieter sollten die Kosten dafür tragen. Schließlich ist es Brandschutz, im weitesten Sinne.

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