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Eine Katze auf dem Mars, das wäre doch was, meint Florenz Gilly.

© dapd

Zum Weltkatzentag: Hoch die Tatzen

Ein Leben ohne Katze ist möglich, aber sinnlos, hätte Loriot beinahe gesagt, wäre er nicht ein Hundetyp gewesen. Dabei könnten sich selbst Politiker bei unseren schnurrenden Tierdamen das Entscheidende abgucken. Eine Würdigung zum heutigen Weltkatzentag.

Von Florenz Gilly

Nur knapp ist die Katze am Weltruhm vorbei geschrammt. Damals, 1957 wurde Hündin Laika als erstes Lebewesen von den Russen ins Weltall geschossen. Wie die Geschichte zu Ende ging, ist seit 2002 allseits bekannt. Eine Stunde nach dem Start verbrühte das arme Tier. Der Unfall hatte aber auch etwas Gutes: eine Katze blieb verschont! Dabei steht die Stellenausschreibung für die erste bemannte Mission zum Mars noch aus. Eine Katze auf dem Mars, das wäre doch was!

Miau, das Universum – ein großes Rätsel. Noch viel größer ist das Rätsel dieser "katzenimmanenten Niedlichkeit". Woher stammt sie? Als Gott am fünften Tag Tiere und Pflanzen schuf, da muss die Katze schon da gewesen sein. So erhaben scheint sie ihren Artgenossinnen, von den Artgenossen gar nicht zu reden – und man könnte wagen zu behaupten, freilich unblasphemisch, dass Gott weder Mann noch Frau ist, sondern, ja, eine Perserkatze.

"Wenn Gott Mensch werden konnte, konnte er auch Katze werden", schrieb schon Robert Musil, der Mann ohne Eigenschaften, über die Katze, das Haustier mit den Eigenschaften. Auf leisen Pfoten, galant, elegant, mit Rückgrat, Stolz und Würde streicht sie uns um die Beine, durch Vorgärten und über Autodächer und gewinnt unsere Herzen – nicht im Schweinsgalopp, sondern schleichend, springend und schnurrend. Ihr wohliges Schnurren ist ein gern gehörtes Geräusch, aber wehe dem, der die Katze auf die Palme (oder den Kratzbaum) bringt. Dem zerschneidet sie das Gesicht mit den scharfen Krallen der Gerechtigkeit, ihrer Gerechtigkeit.

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Katzen können alles, das lässt sich auf YouTube nachschauen: Sie können die Toilettenspülung betätigen, Auto fahren und besser am Reck turnen als Fabian Hambüchen. Sie können Karaoke singen, sich im Kreis drehen, bellen, rauchen, Schnaps trinken. Und bestimmt könnten sie auch einen Flughafen effektiver als die Regierungen planen, dafür haben sie ein Pfötchen oder ein Näschen, ein süßes obendrein. Die Alternative zur mängelbehafteten Brandschutz- und Entrauchungsanlage des BER: Indikatorkatzen als Rauchmelder. Springen sie aufs Dach, ist ganz schön was am Lodern.

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Klaus, Angie, Guido, Mamuschka, Kitty Cat und Paul - Milch trinken alle Stubentiger für ihre sieben Katzenleben gern. Sie lassen sich die Barthaare zwirbeln und königlich verwöhnen. Unsummen gibt der deutsche Steuerzahler und Katzenhalter Jahr für Jahr für sein geliebtes Haustier aus: Allein 2009 sollen es nach Informationen der Bild-Zeitung 1,4 Milliarden Euro für Futter und 220 Millionen Euro für Streu gewesen sein. Und da beklagen wir uns über die Mehrkosten für BER und ESM?! Wir müssen jetzt handeln. Wir brauchen einen Whiskalpakt.

Für unsere Lieblinge ist uns nichts zu teuer, denn – mal ehrlich – was wäre unser Leben ohne ihr samtig weiches Fell an unseren kalten Wangen, ihre zarte raue Zunge an unserer Wade, ihr Schnurren und Wispern, ohne ihren Wink mit göttlicher Pfote. Ein Leben ohne Katze ist möglich, aber sinnlos, hätte Loriot beinahe gesagt, wäre er nicht ein Hundetyp gewesen. Der Weltmopstag war aber schon, am 30. April. Darum feiern wir an diesem Mittwoch den internationalen Katzentag - und trinken auf euch, ihr Kater und Katzen dieser Welt: Hoch die Tatzen!

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