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Griechenland steht vor Neuwahlen. Gewinnt die Linke, rückt ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone näher.

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Update

80 Milliarden Euro Kosten allein für den Bundeshaushalt: SPD: Austritt Griechenlands "abenteuerlich"

Rückt ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone näher? Die SPD warnt vor einem Kurswechsel der Bundesregierung. Der "Grexit" könnte teuer werden. Haushaltausschussvorsitzende Gesine Lötzsch (Linkspartei) warnt vor zunehmendem Druck: Die Griechen müssen frei wählen können.

Von Antje Sirleschtov

Die SPD fordert von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die Debatte um einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone zu beenden. "Ein Austritt der Griechen wäre abenteuerlich", sagte der SPD-Finanzpolitiker und stellvertretende Fraktionschef Carsten Schneider dem "Tagesspiegel". Allein der Bundeshaushalt wäre durch einen solchen Schritt mit Kreditzahlungen von 80 Milliarden Euro belastet, sagte Schneider. Auch für die Stabilität in anderen Euro-Ländern und für den Euro sei ein Austritt der Griechen "sehr gefährlich".

Der "Spiegel" hatte berichtet, Berlin sei bereit, Griechenland entgegen der bisherigen Linie notfalls auch aus der Eurozone ausscheiden zu lassen. Ein Austritt des schuldengeplagten Staates sei aus Sicht von Kanzlerin Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) mittlerweile verkraftbar, hieß es in einer Vorabmeldung des Magazins unter Berufung auf Regierungskreise.

Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Gesine Lötzsch (Linke), warnte vor einer Debatte um einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. "Das ist eine Diskussion, mit der vor allem Druck auf die griechischen Wähler ausgeübt werden soll, nicht die Linkspartei Syriza zu wählen", sagte Lötzsch. Das sei "mindestens fahrlässig". Griechenland müsse "frei wählen, ob es weiter dem von Merkel verordneten Selbstzerstörungskurs folgen will, oder einen neuen Weg mit einer Linksregierung gehen will". Lötzsch warnte: Der so genannte "Grexit" hätte heute keine anderen Folgen als vor zwei Jahren. Der einzige Unterschied wäre, dass jetzt die ganze Rechnung beim Steuerzahler landen würde, weil die Spekulanten sich von den Risikopapieren getrennt hätten.

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