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Frauke Petry, Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland (AFD), fasst sich an den Hals.

© dpa

AfD-Chefin: Petry will abgelehnte Asylbewerber auf Inseln abschieben

Kurz vor dem Kleinen Parteitag am Sonntag macht die AfD-Chefin auf sich aufmerksam. In der Partei kämpft Petry gegen ihren Co-Vorsitzenden Jörg Meuthen um die Macht.

AfD-Chefin Frauke Petry will abgelehnte Asylbewerber und illegal Eingereiste auf Inseln außerhalb Europas abschieben, die von den Vereinten Nationen (UN) geschützt werden. Dies forderte die Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei in einem am Samstag in Internet verbreiteten Interview der "Bild". Darin plädierte Petry dafür, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in eine "Rückwanderungsbehörde" umzuwandeln. "Diese bringt dann die illegalen Migranten und abgelehnten Asylbewerber auf zwei von der UN geschützte Inseln außerhalb Europas unter." Alleinreisende Männer sollten dabei von Familien und Frauen getrennt werden. "Das ist kostengünstiger und vor allem für die Frauen sicherer als die aktuelle Praxis", sagte Petry.

Welche Inseln die Flüchtlinge nach ihren Vorstellungen aufnehmen sollten, sagte die AfD-Chefin dem Bericht zufolge nicht. Petry meldete sich damit kurz vor einem Kleinen Parteitag zu Wort, der am Sonntag über den Führungsstreit in ihrer Partei berät. Der Bundeskonvent aus 50 Delegierten der Landesverbände soll laut Petry in Kassel eine verbindliche Regelung für die künftige Zusammenarbeit finden, "die tragfähiger ist als die bisherigen Lippenbekenntnisse". Einen Sonderparteitag mit Neuwahlen der Parteispitze halte sie für unnötig.

Auf solch eine Stammtisch-kompatible Idee kann auch wirklich nur die AfD kommen. Damit zeigt sie aufs Neue, dass sie vor allem zu einem nicht in der Lage ist und nie sein wird: Regierungsverantwortung zu übernehmen.

schreibt NutzerIn morgensum5

In der Partei tobt ein Machtkampf zwischen Petry und ihrem Co-Vorsitzenden Jörg Meuthen. Der Baden-Württemberger hatte zuletzt die Spaltung seiner Fraktion im Landtag erzwungen im Streit über einen Abgeordneten, dem er Antisemitismus vorwarf. Im "Bild"-Interview äußerte sich Petry zurückhaltend zur Möglichkeit einer Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl 2017: "Das ist eine interne Angelegenheit der Partei." (Reuters)

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