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Der deutsche Manager, Verbandsfunktionär und politische Publizist Hans-Olaf Henkel.

© picture alliance / dpa

Alternative für Deutschland: Hans-Olaf Henkel über die AfD: "Gescheiterte Existenzen"

Der frühere AfD-Politiker Hans-Olaf Henkel hat sich offenbar in der Partei geirrt. Er wolle nun korrigieren, "was ich mitgeholfen habe anzurichten", sagte er der "Zeit".

Der Europaabgeordnete und frühere AfD-Spitzenpolitiker Hans-Olaf Henkel kämpft gegen seine frühere Partei: „Ich fühle mich verpflichtet, alles zu tun, um zu verhindern, dass diese AfD Fuß fasst, so wie sie heute dasteht“, sagt der Ex-Manager der Wochenzeitung "Zeit". „Das ist für mich auch eine Art, ich will mal sagen: Korrektur dessen, was ich mitgeholfen habe anzurichten.“

Henkel war bis April dieses Jahres stellvertretender Parteichef der AfD. Im Juli trat er gemeinsam mit dem damaligen Bundesvorsitzenden Bernd Lucke zur neugegründeten Partei Alfa über. Nun engagiert sich Henkel im Landtagswahlkampf in Baden-Württemberg, um die AfD zu schwächen: „Wenn Alfa da zwei Prozent kriegt, geht das wahrscheinlich zu Lasten der AfD. Ob das verhindert, dass sie reinkommt, weiß ich nicht. Aber wir sind dazu verpflichtet, diese Sache weiterzuführen. Ich werde Alfa mit aller Macht unterstützen, auch finanziell.“

Von seiner früheren Partei AfD zeigt sich Henkel schwer enttäuscht. „Diese Partei können Sie vergessen“, sagt er der "Zeit". „Die AfD hat einen extrem hohen Anteil von gescheiterten Existenzen. Von Menschen, die sagen, hier kann man Geld verdienen, eine gesicherte Existenz, eine Rente bekommen. Wenn ich da fünf Jahre im Landtag bin, dann hab ich was.“ Dies führt laut Henkel zu brutalen innerparteilichen Kämpfen. „Das heißt, Sie müssen sich mit allen widerlichen Mitteln innerhalb der Partei durchsetzen.“

Henkel räumt in dem Gespräch ein, die Bedrohung von rechts unterschätzt zu haben: „Im rechten Spektrum steckt eine solche unglaubliche Energie, das ist wirklich gewaltig. Hass, Wut, das Vokabular, diese Bereitschaft, Verschwörungstheorien zu verbreiten, zu bedrohen, das war ungeheuerlich. Ich habe gelernt: Die Bedrohung von rechts darf man nicht unterschätzen.“ (Tsp)

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