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Der CDU-Politiker Hermann Gröhe (54) ist seit Dezember 2013 Bundesgesundheitsminister.

© dpa

Casdorffs Agenda: Hermann Gröhe muss Antworten auf den Pflegenotstand geben

Das deutsche Pflegesystem ist überfordert. Hermann Gröhe, der Bundesminister für Gesundheit, muss darlegen, wie er das ändern will.

Es sagt etwas aus über eine Gesellschaft, wie sie mit Ihren alten Menschen umgeht. Da muss man gar nicht Seneca bemühen oder Konfuzius, da muss man nur das Herz sprechen lassen. Aber auch der Verstand kann einem sagen: Hierbei handelt es um eine zivilisatorische Frage.

Wenn also in einem Pflegeheim, gleich wo, eine einzige helfende Kraft mehr als 20 Menschen zu versorgen, ja zu umsorgen hat, dann ist das für keinen gut: nicht für den Pflegenden und nicht für die zu Pflegenden.

Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff
Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff

© Mike Wolff, TSP

Dann ist das eine institutionalisierte Überforderung - und genau so kalt wie dieser Ausdruck. Hat das System, dann stellen sich doch zwei Gewissensfragen: Was ist, wenn ein Mensch nicht so funktioniert, wie es in die Gesellschaft passt? Welchen Wert hat er dann noch?

Antworten auf den Pflegenotstand muss der Bundesminister für Gesundheit geben. Man wüsste schon gerne, wie er denkt und fühlt und handeln will, Hermann Gröhe, der evangelische Christ und Christdemokrat.

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