zum Hauptinhalt
Thomas Strobl, Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg, sagt: Eine Rückkehrprämie für Flüchtlinge ist kein Modell für ganz Deutschland.

© dpa

CDU-Vize Thomas Strobl: "Müssen alles dafür tun, dass nicht so viele Flüchtlinge zu uns kommen"

Angesichts steigender Flüchtlingszahlen fürchtet der CDU-Vize Thomas Strobl, Deutschland könne an seine Grenzen kommen. "Wir kommen in Bereiche, wo das System aus den Fugen geraten kann", sagte der 55-Jährige.

Von Robert Birnbaum

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl fürchtet angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen, Deutschland könne "in Bereiche kommen, wo das System aus den Fugen geraten kann".  Es gebe keine einzelne Maßnahme, die die Probleme löse. Aber "wir müssen dafür arbeiten, dass gar nicht erst so viele Personen zu uns kommen", sagte Strobl dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Selbstverständlich genössen politisch Verfolgte Asyl. "Aber für Flüchtlinge vom Westbalkan ist, bei allem Verständnis für ihre großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, das Asylrecht der falsche Weg", stellte Strobl fest. "Deswegen müssen wir dorthin ein klares Signal senden: Verkauft nicht euer Haus, um den Schleuser zu bezahlen, denn wir werden Euch zurückschicken, und dann steht Ihr mit noch weniger, mit ganz leeren Händen da!"

Strobl machte sich dafür stark, die finanzielle Zuwendung an Flüchtlinge in Höhe von 140 Euro monatlich zu kappen. Die Aussicht auf Bargeld sei für viele Menschen schon Fluchtgrund genug. "Deshalb müssen wir zwingend diese finanziellen Anreize minimieren und jedenfalls während des Anerkennungsverfahrens wieder komplett auf Sachleistungen zurückgehen." Zur Zahlung einer Prämie an rückkehrwillige Flüchtlinge sagte Strobl: "Ich kenne eine ganze Reihe sehr pragmatischer Landräte, die ihre Probleme vor Ort auf unkonventionelle Weise lösen. Ich habe dafür Verständnis. Aber ein Modell für ganz Deutschland ist eine Rückkehrprämie natürlich nicht."

Lesen Sie das Interview mit dem CDU-Vizevorsitzenden Thomas Strobl heute Abend um 19.30 Uhr im Tagesspiegel-ePaper oder am morgigen Sonntag in der Tagesspiegel-Print-Ausgabe.

Zur Startseite