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CSU-Generalsekretär Markus Blume.

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CSU-Generalsekretär warnt vor Infektionen im Stadion: „Niemandem ist geholfen, Europameister im Inzidenz-Höhenflug zu werden“

CSU-Generalsekretär Markus Blume fordert, in Stadien die Maskenpflicht durchzusetzen. Einen „Lockdown-Automatismus“ lehnt er bei einer vierten Welle ab.

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Die CSU lehnt nach den Worten von Generalsekretär Markus Blume einen neuen Lockdown im Fall einer vierten Corona-Welle ab. „Wenn sich tatsächlich im Herbst erneut eine Infektionswelle aufbauen sollte, gibt es keinen Lockdown-Automatismus mehr“, sagte Blume dem Tagesspiegel am Sonntag. „Dank umfassendem Impfschutz und massenhafter Testkapazitäten sollten uns dann andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen.“

Blume forderte zugleich den Fußballverband UEFA auf, ihr Stadien-Konzept für die Europameisterschaft „noch einmal genau zu prüfen“. „Niemandem ist geholfen, Europameister im Inzidenz-Höhenflug zu werden“, sagte der CSU-Politiker. Die UEFA müsse Vorbild für Großereignisse sein. „Dazu gehört auch, die Maskenpflicht in Stadien durchzusetzen“, sagte Blume. Er bekräftigte das Angebot, Spiele vom aktuellen Corona-Hotspot London nach München zu verlegen: „Wir sind in München zu allem bereit.“

Blume warnt vor Leihstimmen für die FDP

Blume hat im Interview mit dem Tagesspiegel zudem unzufriedene Anhänger der Union davor gewarnt, ihre Stimme der FDP zu geben. „Wer möchte, dass die Union die Bundesregierung anführt, der darf an der Wahlurne keine Experimente machen“, sagte er. „Mit der FDP sind auch Konstellationen ohne die Union möglich.“ FDP-Chef Christian Lindner habe solche Bündnisse wie etwa eine Ampel bisher nicht ausdrücklich ausgeschlossen.

Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hatte vorige Woche demonstrativ mit Lindner das Jubiläum der schwarz-gelben Koalition in Düsseldorf gefeiert. Blume sagte dazu, Laschet regiere in NRW erfolgreich. Im Bund habe die Union aber keine „Leihstimmen“ zu verschenken.

Der Generalsekretär rechtfertigte zugleich, dass seine Partei in einem separaten Bayern-Programm kostspielige Vorhaben wie die Mütterrente versprechen will. Die CSU sei „auch eine Partei des Mutes …, nämlich das Richtige zu tun, wenn es andere noch für unmöglich halten.“ Um Prioritäten im gemeinsamen Unionsprogramm festzulegen, brauche es aber erst einen Kassensturz.

Blume gegen Genderdebatte im Wahlkampf

Blume warnte zudem die Union vor einer Gender-Debatte im Wahlkampf. „Die großen Zukunftsfragen sind im Moment andere“, sagte Blume. „Und die wollen wir angehen und nicht Scheindebatten wiederkäuen, in denen die Grundpositionen längst klar sind.“ Die CSU habe „im Gegensatz zu linken Parteien“ auch keinen „Nachholbedarf“ bei Identitätsthemen. „Wir sind gleichermaßen liberale Großstadtpartei und konservative Bewahrerin der Traditionen des ländlichen Raums“, sagte Blume.

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