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Politik: Deutsches Rotes Kreuz: Mitgliederzahl stagniert

Der Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zieht von Bonn nach Berlin um und will diesen Schritt zu einer Reform seiner Strukturen nutzen. Bei der 50.

Der Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zieht von Bonn nach Berlin um und will diesen Schritt zu einer Reform seiner Strukturen nutzen. Bei der 50. DRK-Bundesversammlung, die jetzt erstmals in Berlin stattfand, wurden Maßnahmen beschlossen, die Finanzskandale in Zukunft verhindern sollen, sagte am Montag der im Amt bestätigte Präsident des DRK, Knut Ipsen. Im Landesverband Bayern war 1998 bekannt geworden, dass der Geschäftsführer des Blutspendedienstes 1998 in die eigene Tasche gewirtschaftet hatte. Der Berliner Landesverband stand im Sommer diesen Jahres kurz vor der Zahlungsunfähigkeit, nachdem auflaufende Millionen-Defizite vertuscht worden waren.

Sollte es wieder Hinweise auf solche "Unregelmäßigkeiten" geben, erklärte Ipsen, habe der Bundesverband gegenüber Landesverbänden und diese gegenüber Ortsverbänden ab sofort ein Recht auf Aktenkontrolle. Den bisher weitgehend autonomen Landes- und Ortsverbänden wiederum wurde per Satzungsänderung eine Informationspflicht über Geschäfte und Bilanzen auferlegt. Außerdem solle ein betriebswirtschaftliches Controlling-System nach dem Vorbild der Bundeswehr eingeführt werden. Mit dem Bonn-Berlin-Umzug, der am 12. Februar 2001 vollendet sein soll, will das DRK ein Drittel seiner heute 300 hauptamtlichen Mitarbeiterstellen einsparen.

Die Mitgliederentwicklung des DRK stagniert bei rund 4,5 Millionen, das sind 6 Prozent der Bevölkerung. In Ostdeutschland engagieren sich nur vier Prozent ehrenamtlich oder als Beitragszahler. In der Spendenwerbung war das DRK dagegen 1999 erfolgreich. Angesichts der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und des Kosovo-Konflikts kamen mit 188 Millionen Mark 100 Millionen mehr zusammen als 1998.

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