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Kritik an Lafontaines Ehefrau: Linkspartei-Vizechefin: Müller vertritt "antiquiertes Frauenbild"

Die Gattin des Vorsitzenden der Linkspartei Lafontaine, Christa Müller, sorgt für Aufruhr. Auf der nächsten Vorstandssitzung will die Partei über ihre familienpolitischen Ansichten diskutieren.

In der Linkspartei erreicht der Ärger über Oskar Lafontaines Ehefrau Christa Müller die Spitzengremien der Partei. Nach Informationen des Tagesspiegels verständigte sich der geschäftsführende Vorstand in Abwesenheit von Lafontaine, die familienpolitischen Vorstellungen von Müller zum Thema der nächsten Vorstandssitzung am 25. August zu machen. Vizeparteichefin Katina Schubert sagte dem Tagesspiegel, Müller vertrete ein "antiquiertes Frauenbild". Dieses stehe in völligem Widerspruch zu einer von der Partei geplanten Kampagne für mehr Kita-Plätze.

Müller, familienpolitische Sprecherin der Linkspartei im Saarland, hatte die These vertreten, Kinder "fühlen sich in den Familien am besten aufgehoben, in denen Vater und Mutter Teilzeit arbeiten oder die Mutter Hausfrau ist". Von einem "Arbeitszwang für Mütter" halte sie deshalb gar nichts, in mehr Krippenplätzen sah sie letztlich einen "Zwang zur Fremdbetreuung". Partei- und Fraktionschef Lafontaine hatte die Vorstellungen seiner Frau mit dem Hinweis verteidigt, der Landesverband Saar trete für "Wahlfreiheit" und die finanzielle Anerkennung häuslicher Erziehung und Pflege ein. Vizeparteichefin Schubert sagte: "Von Wahlfreiheit kann man erst sprechen, wenn genug Betreuungsplätze vorhanden sind." Sie sprach von "handfesten Differenzen", die auch mit Lafontaine "so schnell wie möglich" diskutiert werden müssten. Christa Müller setze den Ruf der Linken als "emanzipatorischer linke Partei" aufs Spiel. (Tsp)

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