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Politik: Sgrena: grundloser Beschuss und Kugelhagel

Nach der Freilassung der im Irak entführten italienischen Journalistin Giuliana Sgrena hat sich jetzt auch die Staatsanwaltschaft in Rom eingeschaltet. Sie ermittelt wegen des Todes eines italienischen Geheimdienstagenten, der bei der Aktion von amerikanischen Soldaten erschossen wurde. (06.03.2005, 12:17 Uhr)

Rom - Wie italienische Medien am Sonntag berichten, ermittelt die Behörde wegen Totschlags. Der Geheimdienstagent Nicola Calipari starb, als er am Freitag gemeinsam mit der Journalistin im Auto auf dem Weg zum Flughafen in Bagdad war. Die Hintergründe des Beschusses durch US-Soldaten sind weiterhin strittig. Sgrena, die dabei an der Schulter verletzt wurde, sprach von einem völlig «grundlosen» Beschuss. «Sie haben geschossen, und ich kann dafür keinerlei Begründung finden», sagte sie in einem Interview.

In ihrer kommunistischen Zeitung «Il Manifesto» (Rom) schrieb sie, das Auto sei weniger als einen Kilometer vom Flughafen entfernt gewesen. Dann seien sie in einen wahren «Kugelhagel» geraten. Der Fahrer des Autos habe zuvor per Funk durchgegeben, dass sie auf dem Weg zum Flughafen seien. Bei dem Beschuss sei ihr, Sgrena, eine Bemerkung ihrer Entführer durch den Kopf gegangen. Diese hätten während ihrer vierwöchigen Geiselhaft einmal gesagt, "Es gibt Amerikaner, die wollen nicht, dass Du zurückkehrst". Einzelheiten dazu schrieb sie nicht.

Nach Angaben der US-Armee dagegen war der Wagen mit hoher Geschwindigkeit auf eine Straßensperre zugefahren. Der Fahrer habe die Aufforderung zum Anhalten ignoriert. Die Soldaten hätten auch Warnschüsse abgefeuert. (tso) ()

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