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Verlieren die Sozialdemokraten in Rheinland-Pfalz, muss der SPD-Chef um seine Macht kämpfen.

© Marijan Murat/dpa

Die SPD vor den Landtagswahlen: Für Sigmar Gabriel geht es um alles

Für Sigmar Gabriel geht es am Sonntag um alles. Bei den Wahlen drohen der SPD schwere Niederlagen. Verlieren die Sozialdemokraten auch noch Rheinland-Pfalz, muss der Parteichef um seine Macht kämpfen. Unsere Blendle-Empfehlung.

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Es ist kein Ort für sensible Gemüter. Willy-Brandt-Haus, sechster Stock. Im Sitzungssaal des SPD-Präsidiums, wo die Glasfront den Blick auf die Berliner Bausünden des vergangenen Jahrhunderts freigibt, trifft sich regelmäßig die engere Parteiführung.

Wenn die Spitzengenossen am ovalen Tisch Platz nehmen, ihre Macht- und Richtungskämpfe austragen, dann oft mit erstaunlicher Härte. Denn immer geht es an diesem Tisch auch um das große Ganze. Um die Zukunft der ältesten deutschen Partei. Um Gerechtigkeit in Deutschland und der Welt. Eine Nummer kleiner haben sie es nicht im Willy-Brandt-Haus.

Am Sonntag, den 13. März, steht wieder einmal alles auf dem Spiel. Für die Partei. Aber auch für ihren Vorsitzenden, Sigmar Gabriel. Um 16 Uhr, zwei Stunden bevor die Wahllokale schließen, wird sich genau in jenem Sitzungssaal die engere Parteiführung versammeln. Manche in der Chefetage haben auf diesem frühen Treffen bestanden. Sie wollen sich vorbereiten auf den Ausgang der drei Landtagswahlen, deren Ergebnisse den Status der SPD als Volkspartei erschüttern könnten. Ihre Mission heißt: Chaos verhindern.

Umfragewerte von wenig mehr als zehn Prozent in Baden-Württemberg, ein Absturz auf den vierten Platz hinter die AfD in Sachsen-Anhalt, der Verlust der Regierung in Rheinland-Pfalz – mit solchen Meldungen muss die SPD umgehen können. Noch während die Demoskopie-Institute per Telefon erste, nicht-öffentliche Trends und Ergebnisse aus Umfragen nach der Stimmabgabe in den Präsidiumssaal melden, wollen die Sozialdemokraten für geordnete Verhältnisse sorgen.

Sigmar Gabriel fällt dabei eine seltsame Rolle zu. Der Parteichef wird die Sitzung leiten, aber es wird in der Debatte auch um seine politische Zukunft gehen – auch wenn das an diesem Abend vielleicht noch nicht offen ausgesprochen werden wird. Längst haben Mitglieder der Parteiführung in vielen Telefonaten verabredet, was sie nicht wollen: einen plötzlichen Kurswechsel, einen öffentlichen Richtungsstreit. Das klingt harmlos, ist aber auch ein Programm zur Einhegung und Fesselung des eigenen Vorsitzenden, dem viele in der Führung der Partei misstrauen. Es wird nicht einmal ausgeschlossen, dass der Parteichef in einer Kurzschlussreaktion alles hinschmeißt.

Die vollständige Reportage lesen Sie für 45 Cent hier bei Blendle.

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