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Rücktritt 2.0 - Philipp Rösler und Rainer Brüderle löschen ihre digitalen Profile

© dpa

Digitale Fahnenflucht bei der FDP: Rösler und Brüderle löschen Facebook-Profile

Eine Partei löst sich auf: Nach den Rücktritten Philipp Röslers und Rainer Brüderles von der FDP-Spitze haben nun beide ihre Facebook-Profile gelöscht. Ist es eine Flucht vor Spott? Oder eine erste Folge des Personalabbaus?

Die sozialen Netzwerke sind für Politiker Fluch und Segen. Zwar ermöglichen sie den unmittelbaren Kontakt mit dem Bürger. Leider verhelfen sie aber auch ... nun ja ... zum unmittelbaren Kontakt mit dem Bürger. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass Philipp Rösler, Ex-Parteichef der FDP, und Rainer Brüderle, Ex-Spitzenmann selbiger Partei, nun ihre Facebook-Profile und ihre Accounts bei Google+ gelöscht haben.

Am späten Dienstag oder in der Nacht zum Mittwoch gingen die Seiten offline, mutmaßt Martin Fuchs, Betreiber von Pluragraph, gegenüber Stern Online. Der Datendienst Pluragraph misst die Online-Aktivitäten von deutschen Politikern und erhält regelmäßig Nachricht, wo Profile verschwinden. Gestern nun standen die Namen Rösler und Brüderle auf der Liste. Fuchs sagte, die Löschung so kurz nach der Wahlniederlage gleiche einer "digitalen Fahnenflucht".

So mussten die Profile der ehemaligen FDP-Größen seit Sonntag viel Häme aushalten. Nutzer kommentierten fleißig den Bundestagsauszug und die Rücktritte der beiden - und amüsieren sich nun auch auf Twitter über den Facebook-Rückzug. Das Ende der digitalen Wirklichkeit scheinen dabei viele mit einem tatsächlichen Ableben gleichzusetzen: "Rest in Pieces" twittern sie makaber.

Das digitale Ende dürfte jedoch nicht allein an der Angst vor bösen Kommentaren liegen: Die Kanäle wurden vor allem von FDP-Mitarbeitern betreut. Und diese werden in der Abwicklung in der FDP-Zentrale in Berlin nun umfangreich entlassen. Die FDP-Pressestelle konnte dies leider zum Zeitpunkt nicht bestätigen: Am Telefon ging keiner ran.

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