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Die Linkspartei fordert die Einführung von Cannabis-Clubs.

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Drogen: Linke fordert Einführung von Cannabis-Clubs

Die Linkspartei fordert die Einführung von Cannabis-Clubs. Die Partei erhofft sich dadurch einen neuen drogenpolitischen Kurs in Deutschland. Man wolle weg von der generellen Verteufelung.

Mit ihrer Forderung nach Einführung von Cannabis-Clubs hofft die Linke auf eine Debatte über einen neuen drogenpolitischen Kurs in Deutschland. „Wir wollen weg von der Verteufelung“, sagte der drogenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Frank Tempel.

An diesem Mittwoch ist ein Linken-Antrag Thema einer öffentlichen Bundestagsanhörung, nach dem Cannabis durch Cannabis-Clubs legalisiert werden soll. Die Einrichtungen sollen nach Vorstellung Tempels ohne kommerzielles Interesse den Cannabis-Anbau für ihre Mitglieder übernehmen. „Für den Anbau in Cannabis-Clubs ist durch den Vereinsvorstand die erforderliche Sachkunde nachzuweisen“, so der Antrag. Tempel betonte, er wolle durch eine Entkriminalisierung von Cannabis Aufklärung, Jugendschutz und Prävention voranbringen sowie den Schwarzmarkt bekämpfen. Erlaubt sein soll der Besitz von 30 Gramm getrocknetem Cannabis. Die Berliner Linken unterstützen den Vorstoß, den Konsum von Cannabis zu legalisieren und dafür Cannabis-Clubs einzurichten. „Wir finden das prinzipiell richtig. Wir sind immer für die Legalisierung von weichen Drogen eingetreten“, sagte der Berliner Linken-Chef Klaus Lederer.

Rund 200.000 Menschen in Deutschland haben laut Bundesregierung problematischen Cannabiskonsum. Millionen weitere greifen darüberhinaus zu der Droge. Union und FDP lehnen eine Legalisierung von Cannabis strikt ab. Die drogenpolitische Expertin der FDP-Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, sagte: „Ich halte von Cannabis-Clubs überhaupt nichts.“ Die Drogenbeauftragte der SPD-Fraktion, Angelika Graf, sagte: „Ich habe eine ganze Reihe von Vorbehalten.“ So könne der Zugang zu Cannabis durch die Clubs wohl kaum auf Mitglieder beschränkt werden. Zugleich mahnte Graf eine Reform für reine Konsumenten an. „Da sollten wir uns etwas überlegen.“

So sei es wenig sinnvoll, dass es in den Bundesländern unterschiedliche Höchstmengen zwischen sechs und 15 Gramm für die Straffreiheit bei Cannabis-Besitz gebe. (dpa)

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