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Die Hauptangeklagte Filiz G. hat vor dem Berliner Kammergericht gestanden und umfassend ausgesagt.

© dapd

Terrorhelferin: Ehefrau des Sauerland-Bombers gesteht

Im Prozess gegen zwei mutmaßliche islamistische Terrorhelfer hat die Hauptangeklagte Filiz G. vor dem Berliner Kammergericht ihre Unterstützung von Terrorgruppen eingeräumt und umfassend ausgesagt.

Die Ehefrau des sogenannten Sauerland-Bombers gab am Mittwoch zu, Propagandavideos und -texte im Internet verbreitet, zu Spenden aufgerufen und sie gesammelt sowie die Gelder an die Terrorgruppen überwiesen zu haben. Zugleich distanzierte sich die 29-Jährige vor Gericht von ihren früheren Taten. „Das ist heute nicht mehr meine Einstellung. So kann ich nichts erreichen“, sagte sie.

Sie habe den Opfern des Krieges in Afghanistan nur helfen wollen und „nicht gemerkt, dass sie sich radikalisieren lassen habe“. Ihren Angaben nach hatten sie Wut, Trauer, Mitleid und Trotz zu den Taten veranlasst. Auslöser dafür sei die Verhaftung ihres Mannes gewesen, sagte Filiz G. Auf die Verwendung der Gelder hatte sie eigenen Angaben nach „keinen Einfluss“. Sie habe ihren „Geschwistern da unten vertraut“. Auch von dem 21-jährigen Mitangeklagten hatte sie eigenen Angaben nach Spendengelder erhalten und weitergeleitet.

In dem seit November laufenden Prozess wird den Angeklagten vorgeworfen, von November 2009 bis Februar dieses Jahres terroristische Organisationen wie die „Islamische Jihad Union“ (IJU), die „Deutsche Taliban Mujahideen“ (DTM) und Al-Kaida für „Mord und Totschlag“ mit insgesamt 2.900 Euro unterstützt zu haben.

Der Bundesanwaltschaft zufolge war das Geld für die Ausbildung von Kämpfern und „Märtyrern“ bestimmt und über einen Mittelsmann in der Türkei überwiesen worden. Zudem sollen sie im Internet fanatische Texte sowie Propagandavideos verbreitet haben, um Mitglieder oder Unterstützer für die Terrorgruppen zu gewinnen. (dapd)

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