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Geben sich die Hand. Hassan Ruhani und Recep Tayyip Erdogan am Dienstag in Teheran.

© AFP

Recep Tayyip Erdogan in Teheran: Hassan Ruhani: Iran und Türkei wollen ein Ende des "Kriegs" im Jemen

Bei dem Besuch des türkischen Präsidenten Erdogan in Teheran haben sich die Türkei und Iran angenähert. Im Jemen steht Teheran auf Seiten der schiitischen Rebellen, während die Türkei die Allianz unterstützt.

Nach ihrem Streit über die Militärintervention im Jemen haben sich der Irans Präsident Hassan Ruhani und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan für eine politische Lösung des Konflikts ausgesprochen. Er habe mit Erdogan lange über den Jemen gesprochen, sagte Ruhani am Dienstag nach einem Treffen in Teheran. Beide seien sich einig, dass "der Krieg und das Blutvergießen" in dem Land sofort beendet werden müssten. Die Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen müssten eingestellt und ein "vollständiger Waffenstillstand" erreicht werden.
Erdogan äußerte sich bei der Pressekonferenz mit Ruhani nicht direkt zum Jemen-Konflikt. Er sprach stattdessen ausführlich über die beiderseitigen Beziehungen zwischen Ankara und Teheran.
Erdogan hatte Ende März im Iran für Ärger gesorgt, als er Teheran vorwarf, im Jemen und anderen Ländern der Region nach Vorherrschaft zu streben. Die Türkei unterstützt die Militärallianz, die seit Ende März Luftangriffe gegen die schiitischen Huhti-Rebellen im Jemen fliegt, beteiligt sich aber nicht direkt an der Offensive.

Erdogan will einen niedrigeren Gaspreis

Im Jemen gibt es seit Wochen heftige Kämpfe zwischen den Huthi-Rebellen und verbündeten Armeeeinheiten sowie den Truppen und Milizen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi, der im Februar aus der Hauptstadt Sanaa nach Aden geflohen war. Als die Huthis auf die südliche Hafenstadt vorrückten, floh Hadi weiter nach Saudi-Arabien, wo er um die Unterstützung des Königreichs bat.
Seit Ende März geht eine arabischen Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens mit Luftangriffen gegen die Huthis vor. Die Allianz begründet ihre Intervention auch damit, dass der Iran die Huthis unterstütze. Viele Experten bezweifeln aber, dass Teheran einen nennenswerten Einfluss auf die Rebellen hat.
Neben dem Jemen-Konflikt standen bei Erdogans Iran-Besuch Wirtschaftsthemen im Vordergrund. Beide Länder wollen ihr Handelsvolumen auf 30 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro) erhöhen. Erdogan, der sich in Teheran auch mit dem geistlichen Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei traf, forderte den Iran zudem auf, den Gaspreis zu senken. (AFP)

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