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Gesichtserkennung: Datenschützer geht gegen Facebook vor

Datenschützer drohen Facebook mit einem Bußgeld. Der US-Konzern verteidigt die Gesichtserkennungs-Funktion und versteht den Ärger nicht.

Im Streit um die automatische Gesichtserkennung auf Facebook-Fotos haben Datenschützer den Druck auf das US-Unternehmen erhöht. Das soziale Onlinenetzwerk sei nicht der Aufforderung nachgekommen, die Funktion mit deutschen und europäischen Regelungen in Einklang zu bringen, erklärte der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz Johannes Caspar am Donnerstag. Nun bereite man rechtliche Schritte vor. Caspar sagte, mögliche Konsequenzen seien ein Bußgeld sowie eine Ordnungsverfügung, mit der man Facebook das beanstandete Verhalten untersage. Facebook entgegnete, die Ankündigung rechtlicher Schritte durch Caspar halte man „für absolut unnötig“. Die Markierungsvorschläge von Facebook seien mit den europäischen Datenschutzgesetzen konform.

Facebook-Anwender können Fotos auf die Plattform hochladen und die Bilder mit Namen der abgebildeten Personen aus dem Kreis der eigenen Kontakte verknüpfen. Einmal markierte Facebook- „Freunde“ können danach automatisch in den Bildern des Anwenders gefunden werden – möglich macht dies eine Software zur automatischen Gesichtserkennung. Wer das verhindern will, muss die Funktion extra abstellen.

Die Datenschützer kritisierten, Facebook habe die Gesichtserkennungsfunktion in Europa eingeführt, ohne die Nutzer zu informieren und ohne eine „unmissverständliche Einwilligung“ einzuholen. Diese sei für die Erhebung und Verarbeitung biometrischer Gesichtsprofile jedoch erforderlich. Eine Facebook-Sprecherin sagte, man habe die Nutzer „umfassend über die Markierungsvorschläge informiert und benachrichtigt“. (dpa)

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