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Übernimmt von David Cameron: Die neue Tory-Vorsitzende und Premierministerin Theresa May

© dpa/EPA/Andy Rain

Update

Großbritannien: Theresa May löst am Mittwoch Premier Cameron ab

Die britische Innenministerin Theresa May soll am Mittwoch die Nachfolge von Premier David Cameron antreten. Ihre Konkurrentin Andrea Leadsom hatte zuvor aufgegeben.

Innenministerin Theresa May wird am Mittwoch die Nachfolge des britischen Premierministers David Cameron antreten. Das kündigte Cameron am Montag in London an. Er tritt am Mittwoch zurück.

Am Montag hatte bereits die Bewerberin Andrea Leadsom aufgegeben. Leadsom sagte, May sei am besten geeignet, die Brexit-Verhandlungen mit der Europäischen Union zu führen. Was sie selbst angehe, so habe sie nicht den Eindruck, dass es für sie ausreichend Unterstützung gebe, um eine stabile Regierung zu führen, fügte Leadsom hinzu.

Theresa May wurde nach dem Rücktritt Leadsoms noch am Montagabend offiziell zur Parteichefin der Konservativen Partei ernannt. Das verkündete der Vorsitzende des zuständigen Tory-Komitees, Graham Brady, am Montagabend in London.

Mit dem Rücktritt Leadsoms ist die geplante Wahl der neuen Tory- und damit Regierungschefin durch die Parteibasis überflüssig geworden.

Die britische Energie-Staatssekretärin Andrea Leadsom will nicht zur Wahl um die Nachfolge von Premierminister David Cameron antreten.
Die britische Energie-Staatssekretärin Andrea Leadsom will nicht zur Wahl um die Nachfolge von Premierminister David Cameron antreten.

© dpa

May hat wiederholt betont, dass sie ein zweites Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union ablehnt. Auch dem Versuch eines Wiedereintritts durch die Hintertür erteilte sie eine Absage. Ursprünglich wollten die Torys ihre Mitglieder zwischen May und Leadsom entscheiden lassen. Das Ergebnis dieser Urwahl war für Anfang September angekündigt.

Auch in der Labour-Partei ging der Machtkampf um die Parteiführung am Montag weiter. Die Abgeordnete Angela Eagle forderte am Montag offiziell Jeremy Corbyn (67) im Rennen um die Parteispitze heraus. Damit steht wieder eine Urwahl der Parteibasis bevor. Sie wolle eine gute Premierministerin für Großbritannien werden, sagte Eagle.

Eagle spricht Corbyn Führungsfähigkeiten ab. Sie wirft ihm als Parteichef unter anderem einen halbherzigen Kampf gegen den EU-Austritt vor. Corbyn, der als ausgesprochen Linker gilt, war im vergangenen September an die Spitze gewählt worden. Erst kürzlich hatten ihm die Labour-Abgeordneten das Misstrauen ausgesprochen. Die 55-jährige Eagle war bis zu ihrem Rücktritt zuletzt für Wirtschaft im Schattenkabinett zuständig. (rtr/dpa)

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