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Polizisten laufen in der Innenstadt nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen durch den Innenhof der Universität.

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Update

Gruppenvergewaltigung an 18-Jähriger: Freiburg: Hauptverdächtiger als Intensivtäter überwacht

Die Ermittler fahnden nach zwei weiteren Verdächtigen, die an der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung beteiligt gewesen sein sollen.

Ein im Freiburger Vergewaltigungsfall als Hauptverdächtiger geltender Mann gilt nach Einschätzung der Polizei als Intensivtäter. Seit Sommer 2018 soll der inzwischen 22-Jährige nach und nach mehrere Straftaten begangen haben. Es gehe um drei Körperverletzungen und zwei Taten mit Sexualbezug, hieß es am Freitag bei der Pressekonferenz der Polizei. Eine 18 Jahre alte Studentin soll nach einem Disco-Besuch von mehreren Männern vergewaltigt worden sein. Acht Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft - sieben Syrer im Alter von 19 Jahren bis 29 Jahren und ein 25 Jahre alter Deutscher.

Außerdem sucht die Polizei zwei weitere Verdächtige. Die Ermittlungen hätten zwei weitere DNA-Spuren ergeben, sagte Bernd Belle von der Freiburger Kriminalpolizei. Diese Spuren gehörten zu keinem der acht Verdächtigen, die verhaftet worden seien. „Wir werden unsere Ermittlungen weiterhin mit Hochdruck führen. Die Auswertungen sind in vollem Gange“, sagte Belle.

Zwei weitere DNA-Spuren hätten sich hingegen den acht verhafteten Verdächtigen im Alter von 19 Jahren bis 29 Jahren zuordnen lassen.

Der Hauptverdächtige soll an anderer Vergewaltigung beteiligt gewesen sein

Der inzwischen 22 Jahre alte Hauptverdächtige gilt nach Einschätzung der Polizei als Intensivtäter. Es gehe unter anderem um Körperverletzungen und Taten mit Sexualbezug. Im Jahr 2017 soll er mit einem weiteren Verdächtigen aus dem jetzigen Fall und einer weiteren Person an einer Vergewaltigung beteiligt gewesen sein. Die Tat soll sich in der Wohnung des 22-Jährigen zugetragen haben. Das Opfer sei damals eine Bekannte des Verdächtigen gewesen, hieß es bei der Pressekonferenz in Freiburg.

Zum mutmaßlichen Tathergang im aktuellen Fall nannten die Ermittler am Freitag Einzelheiten. Die 18-Jährige sei am Abend des 13. Oktober in einen Freiburger Club gegangen. Dort habe sie zunächst Drogen konsumiert und etwas getrunken. Die toxikologische Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen, sagten die Ermittler. Bei der Tablette könnte es sich um Ecstasy handeln.

Gegen Mitternacht habe die junge Frau den Club dann verlassen, bei ihr sei der 22-Jährige gewesen. Beide seien zu einem Wäldchen gegangen, schilderte die Polizei. Dort soll der zum Tatzeitpunkt noch 21 Jahre alte Mann die junge Frau vergewaltigt haben. Anschließend soll er zurück in den Club gegangen sein. Dort habe er mehreren Männern gesagt, dass die Frau wehrlos im Wald liege. Diese seien dann nach und nach zu der jungen Frau gegangen und sollen sie vergewaltigt haben. Die 18-Jährige wird inzwischen von Opferschutz-Experten betreut. Sie wirke stabil, hieß es von der Polizei.

Opfer wirkt aus Sicht der Polizei stabil

Das Opfer der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung wird psychologisch und medizinisch intensiv betreut. „Das Opfer wirkt für uns stabil“, sagte Bernd Belle. Die junge Frau habe vor kurzem aber auch berichtet, dass die große Medienberichterstattung für sie langsam belastend sei. „Wir begleiten das Opfer fast täglich“, sagte Belle. Experten für Opferschutz seien eingeschaltet.

Darüber hinaus wurde aus den Ermittlungen bekannt, dass möglicherweise eine Nähe von drei Tatverdächtigen zur Kurdenmiliz YPK in Nordsyrien bestehe. Drei Tatverdächtige präsentierten sich im Internet auf Fotos mit Waffen. „Dies lässt die Nähe zur YPG oder der PKK zu. Wir können das nicht verifizieren“, sagte Bernd Belle. Die YPG ist eine Kurdenmiliz in Nordsyrien, die PKK ist die verbotene kurdische Arbeiterpartei. (dpa)

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