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Nahost-Politik: Helmut Schmidt kritisiert Merkels Israel-Politik

Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt hat die Bundesregierung vor einer aus seiner Sicht falschen Israel-Politik gewarnt. Für Israels Sicherheit mitverantwortlich zu sein, sei eine "gefühlsmäßig verständliche, aber törichte Auffassung".

Angela Merkel neige "aus dem Bewusstsein heraus, belastet zu sein mit der Verantwortung, dass sich so etwas wie der Genozid an den Juden niemals wiederholen darf, zu Übertreibungen", sagte der frühere Bundeskanzler im "Zeitmagazin". "Zum Beispiel dazu, die Sicherheit Israels als einen Teil der deutschen Staatsräson anzusehen", meinte Schmidt. Für Israels Sicherheit mitverantwortlich zu sein, sei eine "gefühlsmäßig verständliche, aber törichte Auffassung, die sehr ernsthafte Konsequenzen haben könnte", so Schmidt weiter. Wenn es beispielsweise zum Krieg zwischen Israel und Iran käme, "dann hätten nach dieser Auffassung die deutschen Soldaten mitzukämpfen." Die Deutschen seien durch das Wissen um die Verbrechen während der Nazizeit nach wie vor belastet. Auschwitz und der Genozid an den Juden werden bei den Deutschen lange im Bewusstsein bleiben, so Schmidt. "Diese Tatsache belastet die Psyche der Deutschen und wird das weiterhin tun."

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