zum Hauptinhalt

Politik: Krankenkassen machen noch höheres Plus Finanzpolster steigt

auf 23,5 Milliarden Euro.

Berlin - So viel hatte die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wohl noch nie auf der hohen Kante. Dank eines neuerlichen Überschusses von vier Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Jahres beliefen sich ihre Finanzreserven mittlerweile auf 23,5 Milliarden Euro. Im vierten Quartal sei dann allerdings kein weiterer Zuwachs mehr zu erwarten, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Zurückzuführen sind die Überschüsse vor allem auf höhere Beitragseinnahmen infolge der guten Konjunktur. Sie summierten sich auf insgesamt 142 Milliarden Euro. Gleichzeitig blieben die Ausgabensteigerungen mit 3,1 Prozent moderat. Für Arzneimittel gaben die Kassen pro Versicherten zwei Prozent mehr aus als im vergangenen Jahr, für die ambulante Behandlung stiegen die Kosten um 2,1 Prozent und der dickste Posten, die Behandlung in Kliniken, schlug mit einem Plus von 3,3 Prozent zu Buche. Beim Krankengeld lag der Zuwachs bei sieben Prozent – was sich auf die anhaltende Zunahme lang andauernder psychischer Erkrankungen zurückführen lässt, aber inzwischen deutlich unter den teilweise zweistelligen Zuwachsraten der Vorjahre liegt. Und die Verwaltungskosten der Versicherer sanken erneut um 0,2 Prozent. Im vergangenen Jahr gingen sie bereits um ein Prozent zurück.

Von den Überschüssen entfallen rund 14 Milliarden Euro auf die Krankenkassen und 9,5 Milliarden auf den Gesundheitsfonds. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) betonte, dass dadurch die Finanzmittel für die beschlossene Abschaffung der Praxisgebühr vorhanden seien. Zudem bestehe für die Kassen „erheblicher Spielraum“ zur Auszahlung von Prämien. Nach Informationen des Ministeriums profitieren von den Rückzahlungen, zu denen sich „nach langem Zögern“ nun auch große Kassen entschlossen hätten, im kommenden Jahr mehr als sieben Millionen Mitglieder. Rainer Woratschka

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false