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Landeschef des Philologen-Verbands Sachsen-Anhalt: Lehrer-Vertreter warnt Mädchen vor Sex mit Muslimen

Der Landeschef des Deutschen Philologen-Verbands in Sachsen-Anhalt Jürgen Mannke hat in einem Leitartikel der Verbandszeitschrift vor "oberflächlichen sexuellen Abenteuern" mit muslimischen Männern gewarnt. Der Bundesverband distanziert sich.

Von Hendrik Lehmann

Der Landeschef des Deutschen Philologen-Verbands in Sachsen-Anhalt Jürgen Mannke hat in einem Artikel in der aktuellen Verbandszeitschrift Schülerinnen vor Sex mit muslimischen Männern gewarnt. Diese kämen "nicht immer mit den ehrlichsten Absichten", heißt es in dem Text. Dabei wird auf Berichte "in Gesprächen mit Bekannten" über eine Zunahme sexueller Belästigungen verwiesen. In dem Verband organisierte Lehrer werden weiter aufgefordert, Mädchen vor solchen "sexuellen Abenteuern" zu warnen. Er schreibt: "Wie können wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren
so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?" Des Weiteren benutzt Mannke Formulierungen wie "Eine Immigranteninvasion überschwappt Deutschland" und stellt Mutmaßungen über unverträgliche sexuelle Normen der Einwanderer an. Damit nicht genug, erklärt er die erste Einwanderergeneration in Deutschland in den 60er-Jahren für gescheitert. Diese Einwanderer hätten sich nicht integrieren wollen, schreibt der Vorsitzende der konservativen Lehrer-Gewerkschaft.

Deutscher Philologenverband distanziert sich

Der Deutsche Philologenverband hat sich von den umstrittenen Aussagen distanziert. Diese seien "nicht berechtigt und nicht akzeptabel", sagte der Bundesvorsitzende des Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger, am Samstag der "Mitteldeutschen Zeitung" (Onlineausgabe). Er warf dem Landesverband ein "Aufgreifen von unbestätigten Gerüchten" vor, was "in der schon jetzt aufgeheizten Situation mit Sicherheit nicht der richtige Weg" sei.

"Inhaltlich auf einem unterirdischen Niveau"

Auch Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) warf Mannke und dessen Stellvertreterin Iris Seltmann-Kuke als Mitunterzeichnerin des Artikels in der "Mitteldeutschen Zeitung" vom Samstag vor, sie würden "Gerüchte verstärken" und "Halbwahrheiten verbreiten". "Das ist inhaltlich auf einem unterirdischen Niveau, das bedient Vorurteile und den rechten Rand", sagte die Landes-Fraktionschefin der Grünen, Claudia Dalbert, der Zeitung. Von "Hetze" sprach Linken-Landeschefin Birke Bull.

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Mannke hält seine Aussagen für berechtigt

Mannke wies die Kritik zurück. "Ich bediene keine rassistischen Ressentiments", sagte er ebenfalls der "Mitteldeutschen Zeitung". Vielmehr mache er sich Sorgen, und was in dem Artikel stehe, entspreche aus seiner Sicht der Wahrheit. "Ich habe mir vor 1989 nicht den Mund verbieten lassen und tue das jetzt auch nicht", sagte der Verbandsvorsitzende weiter.

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Der Philologen-Verband Sachsen distanzierte sich derweil ebenfalls von den Äußerungen, da er offenbar auf Twitter von einigen Nutzern mit dem Philologenverband Sachsen-Anhalt verwechselt wurde. (mit AFP)

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