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Dem Bischof von Limburg Franz-Peter Tebartz-van Elst wird ein verschwenderischer Lebensstil vorgeworfen.

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Limburger Bischof: Strafbefehl gegen Tebartz-van Elst beantragt

Gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat die Staatsanwaltschaft Hamburg Strafbefehl beantragt. Ihm wird vorgeworfen, in zwei Fällen falsche eidesstattliche Versicherungen abgegeben zu haben. Zuvor hatte er den teueren Neubau seiner bischöflichen Residenz verteidigt.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat einen Strafbefehl gegen den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst beantragt. Dem Bischof werde vorgeworfen, im September 2012 „in zwei Fällen falsche Versicherungen an Eides Statt vor dem Landgericht Hamburg abgegeben zu haben“, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Über den Antrag muss nun das Amtsgericht Hamburg entscheiden.

Hintergrund des Vorwurfs ist ein Rechtsstreit zwischen dem Bischof und dem Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ über die Berichterstattung zu einer Indien-Reise. In einem Zivilverfahren gab Tebartz-van Elst laut Staatsanwaltschaft in einer eidesstaatlichen Erklärung an, es habe keine erneute Rückfrage des „Spiegel"-Journalisten mit dem Vorhalt „Aber Sie sind doch erster Klasse geflogen?“ gegeben und er selbst habe auch nicht auf einen solchen Vorhalt die Antwort gegeben: „Business-Klasse sind wir geflogen.“ Die Staatsanwaltschaft zeigte sich überzeugt, dass diese Erklärung falsch gewesen sei.

Limburger Bischof verteidigt Kostenexplosion bei Residenz-Neubau

Zuvor hatte der Limburger Bischof die hohen Kosten für den Neubau seiner Residenz jetzt persönlich verteidigt. Er verstehe, dass man bei der hohen Summe von 31 Millionen Euro erschrecke, sagte der katholische Bischof der „Bild“-Zeitung. „Aber dahinter stehen zehn einzelne Bauprojekte. Man muss viele Details kennen, etwa die Auflagen des Denkmalschutzes.“ Der hessische Denkmalschutz bestreitet aber, Auflagen gemacht zu haben.

Den Vorwurf des verschwenderischen Umgangs mit Kirchenmitteln wies Tebartz-van Elst zurück. „Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche“, sagte er. Auf Forderungen nach einem Rücktritt ging der Bischof nicht konkret ein. „Am Wochenende will ich mich in einem Brief an die Gläubigen des Bistums wenden und manches klarstellen“, kündigte er an.

31 Millionen Euro für Bauvorhaben

Die Kosten für das bischöfliche Bauvorhaben in Limburg waren nach Bistumsangaben auf 31 Millionen Euro gestiegen. Ursprünglich war ein einstelliger Millionenbetrag veranschlagt worden. Nach Bekanntwerden dieser Summe wurden zahlreiche Rücktrittsforderungen gegen den Bischof laut.

Es war das erste Mal, dass sich Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nach den Vorwürfen öffentlich äußerte.

(dpa/AFP)

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