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Der Eingangsbereich der internationalen Flüchtlings- und Migranten-Konferenz in der Kampnagel-Kulturfabrik in Hamburg.

© Markus Scholz/dpa

Migranten-Konferenz in Hamburg: Flüchtlinge fordern mehr Vernetzung

In Hamburg haben sich 2000 Menschen zu einer von Flüchtlingen organisierten Konferenz getroffen, um sich zu vernetzen und sich auch politisch zu positionieren.

In teils kämpferischen Worten haben Asylsuchende und Unterstützer auf einer internationalen Flüchtlingskonferenz in Hamburg über ihre Lage diskutiert. Entschieden forderten sie dabei am Samstag mehr Vernetzung untereinander und gemeinsames Handeln.

Zu der dreitägigen Veranstaltung in der Kampnagel-Kulturfabrik, die von Flüchtlingen selbst organisiert wurde, hatten sich mehr 2000 Menschen angemeldet. Am Ende solle eine Resolution stehen, wie die Situation der Flüchtlinge verbessert werden könne, hatte zuvor Abimbola Odugbesan von der Hamburger Flüchtlingsgruppe Lampedusa erklärt. Es gebe viele Diskussionen über Flüchtlinge, die Flüchtlinge selbst seien aber bisher kein Teil davon gewesen. „Das wollen wir jetzt ändern.“

Postkarten mit Motiven von Flüchtlingen auf der von Flüchtlingen selbst organsierten Konferenz in Hamburg.
Postkarten mit Motiven von Flüchtlingen auf der von Flüchtlingen selbst organsierten Konferenz in Hamburg.

© Daniel Bockwoldt/dpa

So erklärte der Aktivist Patrick Konde von „CISPM“ Italien, einer Vereinigung von Migranten ohne Papiere, am Samstag vor 300 Besuchern einer Diskussionsrunde: „Wir müssen gemeinsam kämpfen - für die Rechte und die Bewegungsfreiheit von Flüchtlingen in Europa.“ Der 42-jährige beklagte eine Bevorzugung syrischer Flüchtlinge und forderte Asylsuchende aller Herkunftsländer auf, sich zusammenzuschließen.

In einem Papier zur Konferenz heißt es, Hauptgründe für die verstärkten Migrationsbewegungen seien „Neokolonialismus, Krieg und ökologische Zerstörung in den Heimatländern der Flüchtlinge.“ Deshalb sei es nicht akzeptabel, dass Menschen an den Grenzen und Küsten Europas sterben. Noch bis Sonntag sollen die Gründe der Flucht, die verschärfte Asylgesetzgebung, die Lage an den europäischen Grenzen und die politische Selbstorganisation der Schutzsuchenden diskutiert werden.

Die Konferenz, mit der auch rechtliche Beratung, Kinderbetreuung und besondere Räume für Frauen angeboten werden, wird von der Robert Bosch Stiftung, der "stiftung:do", der Gabriele Fink Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung sowie per Crowdfunding finanziert. Das vollständige Programm gibt es hier. (dpa)

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