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Deutschland ist das beliebteste europäische Einwanderungsland.

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Migrationsbericht der Bundesregierung: Deutschland Einwanderungsland Nr. 1

Deutschland ist das beliebteste Einwanderungsland in der Europäischen Union. Zwar wandern über 600.000 Menschen jährlich aus Deutschland aus, aber es wandern noch mehr ein. Auch die Zahl der illegalen Einwanderer hat zugenommen.

Die Zahl der von der Polizei aufgegriffenen Menschen, die unerlaubt nach Deutschland einzureisen versuchen, hat sich 2011 und 2012 drastisch erhöht. 21 156 Ausländer aus Nicht-EU-Ländern wurden 2011 beim illegalen Grenzübertritt erwischt, heißt es im Migrationsbericht der Bundesregierung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 18,6 Prozent. In den ersten drei Quartalen 2012 erhöhte sich diese Zahl nochmals um 19,4 Prozent, wie eine Anfrage der Linken im Bundestag ergab. Europol meldete am Mittwoch die Verhaftung von 103 mutmaßlichen Menschenschmugglern in mehreren europäischen Ländern.

Gefolgt von Großbritannien ist Deutschland EU-weit das beliebteste Einwanderungsland. Während 680 000 fortzogen, kamen 2011 958 000 Menschen neu ins Land. Das waren 20 Prozent mehr als 2010 . Mehr als 62 Prozent der Einwanderer kamen aus der EU, rund 12,2 Prozent davon waren zurückkehrende Deutsche. Die mit Abstand meisten Zuwanderer stellte Polen, gefolgt von Rumänien und Bulgarien. Deutlich zugenommen haben Zuzüge aus den besonders von der Krise betroffenen EU-Ländern. Aus Griechenland kamen 84 Prozent mehr Einwanderer, aus Spanien 31 Prozent mehr.

Unter den Nicht-EU-Bürgern erfolgte jeder fünfte Zuzug aus familiären Gründen. Knapp ein weiteres Fünftel kam zu Studien- oder Ausbildungszwecken. 14 Prozent der Zuzüge dienten der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Insgesamt wurde in 36 000 Fällen eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer Beschäftigung erteilt – das ist im Vergleich zu 2010 ein Anstieg um 27,4 Prozent. Die Zahl der jüdischen Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion fiel erstmals knapp unter die Tausendermarke.

Die größte Gruppe ausländischer Staatsangehöriger bilden hierzulande nach wie vor die rund 1,6 Millionen Türken. Ihr Anteil an allen in Deutschland lebenden Ausländern lag bei 23,2 Prozent. Etwa genauso viele der Zugewanderten – 1,65 Millionen – kommen aus einem mittel- und westeuropäischen EU-Land. Die meisten davon sind Italiener (rund 500 000). Die Zahl der Migranten aus osteuropäischen EU-Staaten stieg von 820 000 auf 951 000.

(mit AFP)

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