
© dpa/Tolga Akmen
Terror in Großbritannien: London schweigt und trauert
Die britische Premierministerin May fürchtet weitere Anschläge und spürt selbst starken Gegenwind. Am Abend fand in London eine Gedenkveranstaltung statt. Die Polizei gab zudem neue Details über zwei der drei Attentäter bekannt. Der Newsblog zum Nachlesen.
Stand:
- Im Zentrum Londons haben Attentäter mehrere Menschen getötet und viele verletzt.
- Die Terrormiliz IS reklamiert die Tat für sich.
- Drei Angreifer wurden wenige Minuten nach der Tat erschossen. Zwei von ihnen hat die Polizei inzwischen namentlich genannt.
- Die Briten reagieren mit Trotz und Humor.
- Der Terrorangriff kommt wenige Tage vor der Parlamentswahl. Die soll wie geplant stattfinden.
- Eine Fotostrecke mit Bildern der Terrornacht finden Sie hier.
(mit Agenturen)
Das war der Newsblog...
... zu den Ereignissen rund um den Terroranschlag in London. Zum Abschluss noch ein Lesetipp: Peter Neumann, der beim Londoner King's College das Zentrum zur Erforschung von Radikalisierung und politischer Gewalt leitet, spricht im Tagesspiegel-Interview über Attentate und deren Folgen, alltägliche Bedrohung und die Widerstandsfähigkeit der Israelis.
Und damit wünschen wir Ihnen eine gute Nacht und begrüßen Sie morgen wieder mit aktuellen Nachrichten auf tagesspiegel.de.
Alle Festgenommenen wieder freigelassen
Polizei bittet um Hilfe bei der Suche nach vermisster 14-Jähriger
Ein Attentäter war im Visier des MI6
Einer der drei London-Attentäter war vor der Tat im Visier der Polizei und des britischen Inlandsgeheimdiensts MI6. Die Polizei teilte am Montag mit, es habe aber keine Hinweise darauf gegeben, dass der 27-Jährige in Pakistan geborene Brite einen Anschlag begehen werde. Entsprechend seien die Ermittlungen auch nicht vorrangig geführt worden.
Die Behörden gaben auch die Identität eines zweiten Attentäters bekannt. Der 30 Jahre alte Mann habe angegeben, Marokkaner und Libyer zu sein. Die Identität des dritten Attentäters sei noch nicht geklärt. Auch sei noch offen, ob es weitere Helfer gegeben habe. Unterdessen befanden sich am Montag immer noch 18 Menschen in kritischer Verfassung im Krankenhaus.
Eine kleine Zahl von akuten Fällen mit der höchsten Priorität binde erhebliche personelle Kapazitäten, erklärte die Polizei. Dabei handele es sich um Hinweise auf konkrete und gegenwärtige Anschlagsplanungen.
Derzeit würden landesweit 500 verschiedene Terror-Ermittlungen mit 3000 potenziell Verdächtigen geführt. "Unsere Arbeit macht angesichts der hohen Terror-Bedrohung und der bestehenden Ressourcen schwierige Entscheidungen über Prioritäten notwendig", verteidigte sich die Polizei. Einzelheiten darüber, wieso der 27-Jährige ins Visier des Geheimdienstes geraten war, machten die Behörden zunächst nicht.
Die Polizei rief die Bevölkerung auf, Hinweise zu den Männern zu geben. Besonders interessiert sei man an Informationen darüber, welche Orte sie aufgesucht hätten und ob sie in den Tagen und Stunden vor dem Anschlag aufgefallen seien.
Bislang seien zwölf Personen in Zusammenhang mit dem Anschlag verhaftet worden, teilte die Polizei weiter mit, darunter sieben Frauen. Zwei der Verhafteten seien inzwischen wieder auf freiem Fuß. Die Attentäter waren nur Minuten nach ihrer Tat am Samstagabend von der Polizei erschossen worden. (Reuters)

"Sehr würdevoll, geordnet und respektvoll"

Landesweite Schweigeminute am Dienstagmorgen
Morgen um 11 Uhr Ortszeit soll im Vereinigten Königreich eine landesweite Schweigeminute stattfinden. Nur zwei Tage später wird dann das britische Parlament neu gewählt. Warum es eine gute Entscheidung ist, den Wahltermin beizubehalten, hat unsere Kollegin Ariane Bemmer aufgeschrieben.
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