zum Hauptinhalt
Einstimmig: Der Sicherheitsrat der vereinten Nationen verurteilt geschlossen den mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Flugzeugs über der Ost-Ukraine.

© AFP

Flugzeug-Absturz in der Ost-Ukraine: UN fordern unabhängige Untersuchung zu Flug MH17

Der UN-Sicherheitsrat fordert einstimmig eine unabhängige Untersuchung des Flugzeugabsturzes in der Ukraine, droht aber keine Sanktionen an. Und die USA und Russland machen sich weiter gegenseitig Vorwürfe. Hier die Ereignisse des Tages zum Nachlesen.

+++UN-Sicherheitsrat verabschiedet Resolution+++

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat per Resolution eine unabhängige Untersuchung des mutmaßlichen Abschusses der Passagiermaschine über der Ostukraine gefordert. Alle 15 Mitglieder des Gremiums stimmten dem Papier bei einer kurzfristig einberufenen Sitzung am Montag in New York zu. Dem ursprünglich von Australien eingebrachten Entwurf hatten sich schon vor der Abstimmung zahlreiche weitere Länder angeschlossen. Russland hatte zunächst einen eigenen Resolutionsentwurf eingebracht, dann aber einer gemeinsam überarbeiteten Version des australischen Entwurfs zugestimmt.

Die australische Außenministerin Julie Bishop, die wie mehrere andere ihrer Kollegen eigens für die Sitzung angereist war, begrüßte die Resolution als „eindeutige Antwort der internationalen Gemeinschaft“. „Diese Botschaft des Rats zeigt denen, die für diese Gräueltat verantwortlich sind, dass sie dafür zur Verantwortung gezogen werden.“ Die Resolution fordert eine „umfassende, tiefgreifende und unabhängige Untersuchung“ des Absturzes von Flug MH17 mit fast 300 Menschen an Bord, bei der die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO eine „zentrale Rolle“ spielen soll. Zudem fordert es sofortigen ungehinderten Zugang für die Experten zur Unglücksstelle. Im Fall der Nichtbefolgung droht die Resolution allerdings keine Konsequenzen an. Sie verurteilt den mutmaßlichen Abschuss des Flugzeugs und spricht den Angehörigen der Opfer Beileid aus.

Trotz der Einigung griff die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, Russland nach der Abstimmung scharf an. „Von einer Seite aus hat es bislang zu wenig öffentliche Verurteilung gegeben und das ist Russland“, sagte Power. „Wir begrüßen Russlands Unterstützung der Resolution, aber es wäre überhaupt keine Resolution notwendig gewesen, wenn Russland seinen Einfluss bei den Separatisten schon geltend gemacht hätte. Wenn Russland nicht Teil der Lösung ist, wird es weiter Teil des Problems bleiben.“ Auch der stellvertretende deutsche UN-Botschafter Heiko Thoms forderte Russland auf, Einfluss auf die Separatisten zu nehmen, damit keine weiteren Beweismittel von der Unglücksstelle fortgeschafft würden. Russland wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte erneut die Regierung in Kiew, nicht ausreichend an der Aufklärung des Vorfalls mitzuhelfen.

+++Russland veröffentlicht Luftbilder+++

Russland hat als erstes Land Satellitenaufnahmen und Zeichnungen vom Tag des Absturzes von Flug MH17 veröffentlicht. Das Verteidigungsministerium stellte am Montag Fotos sowie gezeichnete Karten ins Internet, um auch den Hergang des Todesfluges mit fast 300 Opfern zu veranschaulichen. Der Generalstab präsentierte die ersten Ermittlungsergebnisse zum Absturz vom vergangenen Donnerstag auf riesigen Wandprojektionen im Moskauer Lagezentrum.

Auf den Satellitenbildern war nach Angaben des Generalstabs auch die Stationierung von ukrainischen Flugabwehrsystemen des Typs „Buk“ (Buche) im Separatistengebiet zu sehen. Moskau verlangte von Kiew eine Erklärung dafür, weshalb dort solche Waffen aufgestellt würden, obwohl die Aufständischen keine Flugzeuge hätten.

Zuvor hatte die Ukraine behauptet, umfassende Beweise - darunter Satellitenaufnahmen - dafür zu haben, dass die prorussischen Kräfte mit einem „Buk“-System auf die Boeing 777-200 geschossen hätten. Die USA hatten mitgeteilt, sie gingen auf Grundlage von Geheimdienstinformationen davon aus, dass die Maschine von einer Rakete vom Separatistengebiet aus beschossen worden sei. Russland verlangte die Offenlegung dieser Beweise.

+++Flugschreiber nach Malaysia+++

Die Black Boxes des mutmaßlich über der Ostukraine abgeschossenen Passagierflugzeugs sollen Malaysia ausgehändigt werden. Das kündigte der malaysische Regierungschef Najib Razak am Dienstagmorgen (Ortszeit) in Kuala Lumpur an. Er habe von dem selbsternannten Ministerpräsidenten der von prorussischen Separatisten kontrollierten Region zudem die Zusicherung erhalten, dass internationalen Ermittlern ein "sicherer Zugang" zur Absturzstelle des malaysischen Flugzeugs garantiert werde. Auch die Rebellen gaben nach Worten eines Anführers an, die Flugdatenschreiber der abgestürzten Maschine um 21.00 Uhr MESZ an malaysische Experten zu übergeben.

Ein Rettungshelfer trägt die Black Box des abgestürzten Flugzeugs der Malaysia Airlines.
Ein Rettungshelfer trägt die Black Box des abgestürzten Flugzeugs der Malaysia Airlines.

© Reuters

+++Zug mit Leichen auf dem Weg nach Charkiw+++

Der Zug mit den Leichen von Insassen des Flugs MH17 hat Augenzeugen zufolge den von Separatisten kontrollierten Bahnhof in der Ost-Ukraine verlassen. Der Zug mit etwa 200 Leichen, wird demnach zuerst nach Donezk und dann weiter nach Charkiw fahren, das nicht von Rebellen beherrscht wird. Die ukrainische Regierung hat nach Angaben des niederländischen Regierungschefs Mark Rutte zugestimmt, dass die Todesopfer in seinem Land identifiziert werden.

+++US-Präsident Obama erhöht Druck auf Russland+++

US-Präsident Barack Obama hat nach dem mutmaßlichen Abschuss des Flugs MH17 den Druck auf Russland erhöht. Russland und Präsident Wladimir Putin trügen eine direkte Verantwortung dafür, die prorussischen Separatisten zur Zusammenarbeit mit den internationalen Ermittlern zu zwingen, sagte Obama am Montag im Weißen Haus. Putin müsse nun seinen Bekundungen zur Kooperationsbereitschaft auch Taten folgen lassen. Russland müsse dafür sorgen, dass die Separatisten die Untersuchungen zur Absturzursache nicht länger behinderten. “Was haben sie zu verbergen“, fragte Obama. Die Ermittler-Teams müssten freien Zugang zur Absturzstelle und den Leichen erhalten. Sollte Russland seinen Kurs nicht ändern, würde es sich nur weiter isolieren und einen immer höheren Preis dafür zahlen müssen.

+++ Erste Hilfszahlungen an Hinterbliebene +++

Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines hat erste Hilfszahlungen an die Hinterbliebenen der Passagiere von Flug MH17 angekündigt. Vier Tage nach dem mutmaßlichen Abschuss der mit 298 Insassen besetzten Boeing über umkämpften Gebieten in der Ostukraine erklärte die Airline, die Familien würden mit einer Ersthilfe von je 5000 Dollar (knapp 3700 Euro) "aus Kulanz" entschädigt, um wirtschaftliche Härten zu vermeiden. Die entsprechenden Gelder seien bereits bereitgestellt worden. Zugleich hieß es, dass diese ersten Zahlungen weder Auswirkungen auf eine endgültige Entschädigung noch auf den Rechtsweg hätten. Malaysia Airlines erklärte weiterhin, dass für die Hinterbliebenen Hotelzimmer gebucht, Mahlzeiten und Verkehrsmittel bereit gestellt würden und Beratung organisiert werde.

+++ Moskau erhebt erneut Vorwürfe gegen Ukraine +++

Vor dem Absturz der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine ist nach russischen Angaben ein ukrainischer Kampfjet in der Nähe gewesen. Der Abfangjäger vom Typ Suchoi-25 sei auf die Boeing 777 mit 298 Menschen an Bord zugeflogen, sagte Generalleutnant Andrej Kartopolow vom russischen Generalstab am Montag in Moskau. „Die Entfernung der Su-25 zur Boeing lag zwischen drei und fünf Kilometern.“ Das ergebe sich aus Aufzeichnungen der russischen Flugüberwachung. So ein Kampfjet sei mit Luft-Luft-Raketen bewaffnet, der auf diese Entfernung ein Ziel hundertprozentig zerstören könne. Die Ukraine solle Auskunft über dieses Flugzeug geben, forderte er.

+++ Fluggesellschaften fordern Konsequenzen für die Luftfahrt +++

Nach dem mutmaßlichen Abschuss der malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine fordern Airlines und Piloten Konsequenzen für die zivile Luftfahrt. Es müsse neu definiert werden, wie die Unternehmen mit dem Überfliegen von Krisengebieten umgehen sollten, sagte der Präsident der arabischen Fluglinie Emirates, Tim Clark, der Nachrichtenagentur Reuters. Eine gemeinsame Antwort der Branche sei nötig. So könnte der Dachverband IATA eine Konferenz einberufen, um über notwendige Änderungen zu beraten. Auch die Lufthansa hält eine Koordination über internationale Gremien für sinnvoll. “Wir unterstützen einen solchen Gipfel“, so ein Sprecher. Die International Air Transport Association (IATA) mit Sitz in Genf vertritt die Interessen von rund 200 Fluggesellschaften. Nach Einschätzung der Lufthansa hat der Absturz von Malaysia-Airlines-Flug MH17 eine ganz neue Größenordnung. “Niemals zuvor wurde ein ziviles Flugzeug auf Reiseflughöhe durch eine Boden-Luft-Rakete auf einer der weltweit verkehrsreichsten Luftstrecken zum Absturz gebracht“, erklärte ein Sprecher. Fluggesellschaften, Branchenverbände und Regierungsbehörden müssten nun gemeinsam die internationalen Sicherheitsprotokolle überprüfen.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit fordert, dass alle Fluggesellschaften an einem Strang ziehen. Sie befürchtet eine Kettenreaktion, wenn erst einmal eine Gesellschaft anfängt, wieder die alte Strecke zu nutzen Wegen der Spritkosten auf den längeren Umgehungsrouten würde der wirtschaftliche Druck für die anderen Airlines dann steigen, so ein Sprecher. “Es ist daher wichtig, dass alle Fluggesellschaften bei diesem Thema abgestimmt vorgehen.“

+++UN-Sicherheitsrat befasst sich mit MH17+++

Nach dem Flugzeugabsturz im Osten der Ukraine liegen dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am Montag zwei Resolutionsentwürfe zur Abstimmung vor. Russland hatte in der Nacht einen eigenen Vorschlag vorgelegt, der sich an einem Entwurf Australiens orientiert. Unterschiede gibt es bei der Rolle der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO).

Der australische Entwurf fordert von allen Beteiligten, insbesondere den prorussischen Separatisten, eine uneingeschränkte Zusammenarbeit mit den internationalen Behörden. Gleichzeitig wird jede Manipulation an der Absturzstelle untersagt. In dem Papier wird gefordert, dass Flugschreiber und andere Beweise sofort ausgehändigt werden. Dem Papier nach soll die ICAO zwar helfen und alle Dokumente auswerten, geleitet werden sollen die Ermittlungen aber von den nationalen Behörden - wie bei Abstürzen üblich. Die Russen wollen hingegen nicht, dass die ukrainischen Behörden die Verantwortung haben, sondern die ICAO.

+++ Feuerpause rund um den Absturzort +++

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat der Armee befohlen, die Kampfhandlungen um den Absturzort des malaysischen Passagierflugzeugs unverzüglich einzustellen. „Ich habe angeordnet, dass die ukrainischen Militärs in einem Radius von 40 Kilometern vom Ort der Tragödie keine Operationen durchführen und das Feuer nicht eröffnen dürfen“, sagte er am Montag in Kiew. Poroschenko sprach sich auch für die Beteiligung russischer Experten an der Untersuchung des Absturzes aus. Ziel sei „maximale Transparenz“.

+++ Ukraine will Niederlanden Leitung der Ermittlungen überlassen +++

Die ukrainische Regierung ist bereit, die Leitung der Ermittlungen zum Absturz von Malaysia-Airlines-Flug MH17 niederländischen Experten zu überlassen. Die weitaus meisten Opfer stammten aus den Niederlanden, daher könne das Land auch die Koordinierung der Ermittlungen übernehmen, sagte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk am Montag. Kiew sei auch bereit, "alle Leichen nach Amsterdam zu überstellen", um fachgerechte Autopsien zu ermöglichen. Von 272 gefundenen Leichen befänden sich inzwischen 251 in einem Kühlzug.

+++ Experten untersuchen Leichen +++

Niederländische Ermittler haben mit der Untersuchung der Leichen getöteter Insassen des Unglücksflugs MH17 in der Ostukraine begonnen. Alle Waggons des unweit vom Absturzort stehenden Zugs unter Kontrolle der prorussischen Separatisten wurden geöffnet und die darin liegenden Leichen von jeweils zwei Männern mit Gasmasken untersucht, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten. Entgegen den Darstellungen der Aufständischen in der Region war von einer Kühlung der sterblichen Überreste in ihren schwarzen Säcken jedoch nichts zu merken, starker Verwesungsgeruch drang aus den Waggons.

+++ Schwere Kämpfe in Donezk +++

Ukrainische Soldaten versuchen offenbar, in die von prorussischen Separatisten kontrollierte Stadt Donezk einzudringen. Rings um den Bahnhof der ostukrainischen Rebellenhochburg Donezk schlugen mehrere Artilleriegeschosse ein. Das berichtete ein AFP-Reporter aus der von ukrainischen Regierungstruppen eingekesselten Großstadt. Die Straßen in der Gegend wurden von den prorussischen Separatisten abgesperrt, panische Zivilisten flüchteten zu Fuß und in Minibussen aus der Kampfzone. Ein Anführer der Aufständischen sagte, die ukrainische Armee versuche mit mindesten vier Panzern und gepanzerten Fahrzeugen in die Stadt vorzustoßen. In der Umgebung des Bahnhofs in der Stadtmitte stiegen Rauchwolken auf, und laute Explosionen waren zu hören. Zwei Panzer der Separatisten fuhren in Richtung des Bahnhofs. Die Stadtverwaltung warnte vor Kämpfen in bestimmten Straßen und rief deren Anwohner auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Putin erhebt Vorwürfe gegen Ukraine

+++ Putin erhebt Vorwürfe gegen die Ukraine +++

Kremlchef Wladimir Putin hat eine Verantwortung Russlands für den Absturz des malaysischen Flugzeugs in der Ukraine zurückgewiesen und vor einem „Missbrauch“ der Katastrophe gewarnt. „Hätte man die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine nicht am 28. Juni wieder aufgenommen, wäre diese Tragödie sicher nicht geschehen“, sagte er in einer am Montag in Moskau veröffentlichten Videobotschaft. Der Kreml habe alle Konfliktseiten mehrfach aufgerufen, die Gefechte einzustellen und sich an den Verhandlungstisch zu setzen. „Russland unternimmt alles, damit der Konflikt zu Gesprächen mit friedlichen und ausschließlich diplomatischen Mitteln übergeht“, meinte Putin. Niemand dürfe die Tragödie für eigennützige politische Ziele ausnutzen. „Solche Ereignisse sollten Menschen nicht trennen, sondern zusammenführen“, unterstrich der russische Präsident. Über die russischen Kämpfer, die nicht nur den Separatisten helfen, sondern sie sogar anführen, sagte Putin nichts. Ebensowenig erwähnte er, dass die Separatisten seit Wochen mit schweren Waffen aus Russland versorgt werden.

Er unterstütze die Initiative, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) an den Ermittlungen der Absturzursache von Flug MH17 zu beteiligen. Ein internationales Team solle die Tragödie untersuchen. „Man muss alles tun, um die sichere Arbeit von Experten zu gewährleisten“, betonte Putin. Am Absturzort nahe der Ortschaft Grabowo seien bereits Vertreter der Ukraine und aus Malaysia am Werk. „Das genügt aber nicht“, sagte der Kremlchef.

+++ 251 Leichen von Flug MH17 geborgen +++

Bergungskräfte am Ort des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine in der Ukraine haben nach Angaben der Regierung bis Sonntagabend 251 Leichen und 86 Leichenteile geborgen. Unterdessen sei ein zweiter Kühlzug zur Lagerung der Toten eingetroffen, hieß es von der Regierung in Kiew. Rund 200 Leichen werden in einem ersten Kühlzug aufbewahrt. Die ukrainische Regierung verlangt den Abtransport der Toten in das von ihr kontrollierte Gebiet. Der Zug stehe aber noch immer in der Ortschaft Tores, weil “die Terroristen seine Abfahrt verhindern“.

+++ Flug MH17: Putin verspricht "volle Kooperation" +++

Angesichts des wachsenden internationalen Drucks hat Russlands Präsident Wladimir Putin seine "volle Kooperation" bei der Aufklärung des mutmaßlichen Flugzeugabschusses im Osten der Ukraine zugesagt. In einem Telefonat mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte bot Putin nach Angaben Den Haags seine Hilfe bei der Übergabe der geborgenen Leichen sowie des Flugschreibers der Boeing 777 an. Auch in einem Telefonat mit dem australischen Regierungschef Tony Abbott signalisierte Putin seine Kooperationsbereitschaft. Großbritannien, Frankreich und Deutschland hatten zuvor den Druck auf Putin erhöht. Falls Russland die "erforderlichen Maßnahmen" nicht "sofort" treffe, werde der Rat der Außenminister der Europäischen Union am Dienstag "Konsequenzen" ziehen, teilte das französische Präsidialamt mit.

+++ Emirates fordert Konsequenzen für zivile Luftfahrt +++

Die Fluggesellschaft Emirates hat nach dem mutmaßlichen Abschuss der malaysischen Boeing über der Ostukraine Konsequenzen für die zivile Luftfahrt gefordert. Nach dem Absturz mit 298 Toten müsse neu definiert werden, wie die Airlines mit dem Überflug von Krisengebieten umgehen sollten, sagte Emirates-Präsident Tim Clark. So könne der Dachverband IATA eine Branchen-Konferenz einberufen, um über notwendige Änderungen zu beraten. Eine Idee könne sein, dass sich die Behörden in den jeweiligen Ländern mehr einbringen in die Entscheidung darüber, wo ihre Fluggesellschaften sicher fliegen könnten. Clark sprach sich zugleich gegen die Idee aus, Flugzeuge mit einer Raketen-Abwehr auszurüsten. “Wenn wir ein Flugzeug nicht mehr frei und unbelastet von der Sorge vor einem Abschuss fliegen lassen können, dann sollten wir es gar nicht mehr fliegen lassen.“ Emirates aus Dubai gehört zu den größten Unternehmen der Branche.

+++ Poroschenko: Wir haben Beweise für Schuld der Separatisten +++

Die Ukraine verfügt nach Angaben ihres Präsidenten Petro Poroschenko über Beweise für einen Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs durch prorussische Separatisten. „Wir haben Satellitenbilder des Abschussortes sowie Fotos und Videos eines Raketenabwehrsystems, was von Waffentransporten aus Russland zeugt“, sagte Poroschenko am Sonntag in Kiew. Er sprach von „unwiderlegbaren“ Indizien. „Die Terroristen behindern die Ermittlungen und haben die Flugschreiber an sich genommen, aber das wird sie nicht retten“, sagte der prowestliche Staatschef. Die Aufständischen weisen die Vorwürfe zurück. Sie geben der Armee die Schuld an dem Absturz. (dpa / Reuters/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false