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Der 73-jährige Pak gilt als zentrale Figur der nordkoreanischen Wirtschaftspolitik und als enger Vertrauter des am 17. Dezember 2011 verstorbenen früheren Staatschefs Kim Jong Il.

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Update

Nordkorea-Konflikt: Pak Pong Ju wird neuer Regierungschef in Nordkorea

Mitten in der Krisensituation ist der Wirtschaftsfunktionär Pak zum neuen Regierungschef Nordkoreas ernannt worden. Gleichzeitig haben die USA weitere Tarnkappenbomber nach Südkorea geschickt.

Inmitten der wachsenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel ist in Nordkorea ein neuer Regierungschef ernannt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag meldete, legte der Wirtschaftsfunktionär Pak Pong Ju vor dem Parlament, der sogenannten Obersten Volksversammlung, in der Hauptstadt Pjöngjang den Amtseid ab. Er folgt auf Choe Yong Rim, der seit Juni 2010 Vorsitzender des Ministerrats war.

Der 73-jährige Pak gilt als zentrale Figur der nordkoreanischen Wirtschaftspolitik und als enger Vertrauter des am 17. Dezember 2011 verstorbenen früheren Staatschefs Kim Jong Il, des Vaters des derzeitigen Machthabers Kim Jong Un. Pak war bereits von September 2003 bis April 2007 Regierungschef, musste das Amt dann aber aus unbekannten Gründen abgeben. Tatsächlich liegt in Nordkorea ohnehin die Macht im wesentlichen bei Staatschef Kim. Das kommunistische Nordkorea hatte Südkorea am Samstag den Kriegszustand erklärt und mit einem Atomkrieg gedroht. Die beiden Länder befinden sich formal ohnehin im Kriegszustand, der Korea-Krieg endete im Jahr 1953 nur mit einer Waffenruhe. In den vergangenen Wochen nahmen die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel stetig zu, nachdem der UN-Sicherheitsrat als Reaktion auf einen Atomtest im Februar die Sanktionen gegen Pjöngjang verschärft hatte.

Bereits am Sonntag hatten die USA nach einem Bericht des „Wall Street Journals“ am Sonntag F-22-Tarnkappenbomber zu einem gemeinsamen Manöver nach Südkorea geschickt. Die Zeitung wertete dies als weiteren demonstrativen Schritt Washingtons, Nordkorea die militärischen Fähigkeiten der USA vor Augen zu führen.
Die Führung in Pjöngjang hat in der letzten Zeit als Antwort auf UN-Sanktionsbeschlüsse und andauernde amerikanisch-südkoreanische Militärübungen fast tagtäglich Kriegsdrohungen gegen die USA und Südkorea ausgestoßen. Die USA hielten sich bisher verbal eher zurück.

So sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates in Washington, Caitlin Hayden, laut Medienberichten am Wochenende, das nordkoreanische Verhalten sei „unkonstruktiv“. Die USA nähmen die Drohungen ernst. Nordkorea habe aber in der Vergangenheit immer wieder „Kriegsrhetorik“ von sich gegeben und folge damit einem Muster - mit dem Ziel der Einschüchterung.

Dem „Wall Street Journal“ zufolge sind die USA zugleich bemüht, Nordkorea mit einer „Show militärischer Stärke“ von Provokationen abzuschrecken. Die F-22 gehörten zu den teuersten und modernsten Waffensystem der US-Luftwaffe, hebt die Zeitung hervor. Bereits zuvor hatten die USA mit der Entsendung von B-52 und B-2-Tarnkappenbombern zu der alljährlichen Übung mit Südkorea ihre militärischen Fähigkeiten in der Luft demonstriert. (dpa)

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