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NSA-Untersuchungsausschuss streitet um Befragung von Edward Snwoden.

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Exklusiv

NSA-Untersuchungsausschuss: Enthüllungsjournalist Greenwald fordert Befragung von Snowden

Der NSA-Untersuchungsausschuss hat am Donnerstag die Entscheidung über eine Befragung von Edward Snowden vertagt. Der amerikanische Journalist Glenn Greenwald kritisiert das Zaudern scharf.

Der amerikanische Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald hat die Mitglieder des NSA-Untersuchungsausschusses im Bundestag eindringlich aufgefordert, Edward Snowden zu befragen. "Der Mann war fast zehn Jahre als hochrangiger Mitarbeiter mit allen Formen der Überwachung befasst. Es wäre völlig unverantwortlich, wenn die politischen Ermittler des Untersuchungsausschusses gegenüber der Öffentlichkeit behaupten würden, sie ermitteln die Aktionen der NSA in Deutschland, aber dann die Person nicht befragen, die am meisten darüber weiß. Das wäre unentschuldbar", sagte Greenwald dem "Tagesspiegel".

Greenwald veröffentlichte einen maßgeblichen Teil der NSA-Dokumente. "Was wir bisher veröffentlicht haben, ist ja nur ein kleiner Teil der Unterlagen, die Snowden uns überlassen hat. Da ist ein ganzes Universum von Informationen, das die deutschen Ermittler noch nicht kennen", erklärte Greenwald weiter. Außerdem sage die US-Regierung, dass Snowden noch zahlreiche Dokumente habe, die er Journalisten gar nicht gezeigt habe.

Damit widerspricht er auch der Darstellung einiger Koalitionsabgeordneten im NSA-Untersuchungsausschuss, die bezweifeln, dass Snowden noch Dokumente besitze. Der Ausschuss selbst hat am Donnerstag den Beschlussantrag der Opposition, Edward Snwoden zu befragen auf den 8. Mai vertagt. Statt dessen wurde die Bundesregierung beauftragt zu prüfen, unter welchen Bedingungen Snowden befragt werden könnte. Die Opposition kritisierte das Verhalten der Koalition und warf ihr vor, die Befragung zu verzögern und auf Zeit zu spielen.

Das komplette Interview mit Glenn Greenwald erscheint im "Tagesspiegel am Sonntag".

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