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Lutz Bachmann, gelernter Koch, ist Gründer der "Pegida"-Bewegung und Initiator der wöchentlichen Demonstrationen.

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"Pegida"-Gründer Lutz Bachmann: Koch mit schlichten Rezepten

„Pegida“ hat vor allem ein Gesicht: das von Lutz Bachmann. Er ist der Gründer der Bewegung und Initiator der regelmäßigen Demonstrationen in Dresden. Wer ist dieser Mann?

Der 41-jährige Dresdner, Gründer von "Pegida" und Initiator der wöchentlichen Demonstrationen in der Elbestadt, ist nach eigenen Angaben gelernter Koch und betreibt eine „Foto- und PR-Agentur“ in Dresden, die er 2002 gegründet hat. Es gebe eine „enge Zusammenarbeit mit namhaften Medien aus aller Welt – vor allem mit dem Axel Springer Verlag“, schreibt er auf der Website des Unternehmens.

Zu seiner kriminellen Vergangenheit steht Lutz Bachmann öffentlich. 1996 erhielt er von der „Bild“-Zeitung den Titel „Panzerknacker von Dresden“: Bachmann soll für das Rotlichtmilieu mindestens 16-mal bei säumigen Schuldnern eingebrochen sein, um Tresore zu klauen. Dafür wurde er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Kurz nach der Verurteilung floh er nach Südafrika, wo er sich in Kapstadt unter falschem Namen an der Universität Kapstadt (UCT) eingeschrieben hat. Das recherchierte die „Sächsische Zeitung“. Dort studierte er Grafik und Design. Als sein richtiger Name nach drei Jahren herauskam und sein echter Pass auftauchte, kam ihm die Einwanderungsbehörde auf die Schliche. Bachmann wurde abgeschoben. Auf seiner Facebook-Seite gibt er Einblicke in die Details: Er habe seine Strafe abgesessen und sei „wegen guter Führung bereits nach 2 der 3 1/2 Jahre entlassen“ worden. Seine Abschiebung indes schlachtet er ganz im Sinne von „Pegida“ aus. „Interessant, oder? Dieses Land schiebt tatsächlich schnell und unbürokratisch ab und verschenkt keine Duldungen und Bleiberechte“, kommentiert er in dem Facebook-Beitrag mit Blick auf Südafrika.

2008 wurde Bachmann, der eine „Null-Toleranz-Politik gegenüber straffällig gewordenen Zuwanderern“ fordert, mit 40 Gramm Kokain erwischt. Er erhielt eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren, die allerdings aus verfahrenstechnischen Gründen noch bis Februar gültig ist. Medienberichten zufolge kommen noch kleinere Delikte hinzu, etwa falsche Verdächtigung, Anstiftung zur Falschaussage, Verletzung der Unterhaltspflicht, Trunkenheit am Steuer und Körperverletzung.

Die Finanzierung der Demonstrationen trügen Bachmann und sein Team größtenteils selbst, sagte er auf Anfrage der „Sächsischen Zeitung“. Zudem erhalte er „aus vielen Richtungen Sachspenden“, auch von „Unternehmern aus dem gesamten Bundesgebiet“. Mit umstrittenen Äußerungen fällt Bachmann immer wieder negativ auf. Einmal forderte er die standrechtliche Erschießung von „Claudia Fatima Roth“, was er mittlerweile als Fehler bezeichnet.

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