zum Hauptinhalt
Noch härter sollen die neuen Wasserwerfer sein.

© promo

Noch mehr Druck: Polizei bekommt härtere Wasserwerfer

Bei den Protesten gegen Stuttgart 21 wurde ein Demonstrant durch den Strahl eines Wasserwerfers auf einem Auge blind. Trotzdem erhält die Polizei nun 78 neue Fahrzeuge mit noch stärkerem Strahl.

Bundesweit bekommt die Polizei neue 78 Wasserwerfer – zuerst sollen mehrere Fahrzeuge nach Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen geliefert werden. Die in Österreich konzipierten Wasserwerfer sollen ab 2011 schrittweise die derzeit aktiven Fahrzeuge ersetzen. Das hatte die Innenministerkonferenz 2005 beschlossen.

Der neue Typ fasst 10 000 statt wie bisher 9000 Liter Wasser. Der Druck des Strahls ist höher, es kann aus drei, nicht wie bisher zwei Rohren geschossen werden. Wasserwerfer sind umstritten. Bei Protesten in Stuttgart wurde einem Demonstranten erst kürzlich ein Auge zerstört. Auch bei Aktionen gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 traf ein Hochdruckwasserstrahl einen friedlichen Protestler, dessen linkes Auge nahezu erblindete. Erst diesen November wird dazu vor dem Landgericht Rostock um Schadenersatz verhandelt.

Strafrechtlich könne man den Polizisten im Wasserwerfer keinen Vorwurf machen, hatten Gerichte festgestellt. Die Antifaschistische Linke Berlin, die etwa die Mai-Demonstration in Kreuzberg organisiert, teilte mit: „Wir können in den nächsten Jahren mit weiteren schwer verletzten Demonstranten rechnen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false