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Im Fall des Neonazi-Trios aus Jena führen mehrere Spuren auch nach Brandenburg.

© dapd

Exklusiv

Ermittlungen: Rechtsextreme Terrorgruppe: Weitere schwere Polizeipanne

Nach Informationen des Tagesspiegels gab es im Fall des Jenaer Neonazi-Trios eine weitere gravierende Polizeipanne. Die Ermittler hätten schon vor mehr als vier Jahren auf die Spur der Mörder kommen können.

Von Frank Jansen

Nach dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter im April 2007 in Heilbronn habe die Polizei das Fluchtfahrzeug, ein gemietetes Wohnmobil festgestellt, aber nicht den Mieter ermittelt, hieß es am Mittwoch in Sicherheitskreisen. Bei dem Mieter handelte es sich um Holger G., den mutmaßlichen Komplizen der Terrorgruppe. Holger G. wurde vergangenen Sonntag festgenommen und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Im Haftbefehl wird im vorgehalten, er habe die Terrorgruppe unterstützt.

Der Polizei gelang es erst jetzt, mehr als vier Jahre nach dem Mord an der Polizistin, bei den laufenden Terrorermittlungen Holger G. als Mieter des Wohnmobils festzustellen. In dem Fahrzeug saßen damals vermutlich zwei Mitglieder der Terrorgruppe, Uwe M. und Uwe B., die Michèle Kiesewetter mit Schüssen getötet haben sollen. Bei der Tat wurde auch ein weiterer Polizist lebensgefährlich verletzt. Wäre damals intensiv ermittelt worden, wer das Fahrzeug gemietet hatte, hätte die Polizei auf die Spur der Terrorgruppe kommen können, hieß es in Sicherheitskreisen. Die Heilbronner Polizei bildete damals eine "SoKo Parkplatz", die 2009 vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg übernommen wurde. Dennoch kam die Polizei Holger G. nicht auf die Spur.

Ob Beate Z., das dritte Mitglied der Terrorgruppe, auch im Wohnmobil saß und an dem Mord beteiligt war, sei offen, hieß es in Sicherheitskreisen.

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